Schlafen
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Warum das Einschlafbegleiten mit diesem Trick regelmäßig besser funktioniert

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Gibt es bei dir und deinem Baby auch diese Moment?

Du weißt, dein Kind ist müde. Sehr müde sogar. Schlaf wäre dringend angesagt. Doch statt in den Tiefschlaf hinabzugleiten ist ein beständiges drehen und wälzen angesagt.

Frustrierend.

Völlig unabhängig davon, ob eigentlich ein Telefonat mit deiner besten Freundin oder ein entspannter Serienabend mit deinem Mann auf dem Plan stand.

Denn: schließlich bist du zwischen all dem Gedrehe und Gewälze selbst so müde, dass du die erste von euch beiden bist, die ins Land der Träume abdriftet.

In diesem Moment geschieht dann auch das, was du an diesem Tag gar nicht mehr erwarten konntest: dein Kind schläft.

Wenn dir das bekannt vorkommt und du meinen praktischen Trick kennenlernen möchtest, ist dieser Artikel heute für dich.

😀

Sicherlich kennst du bereits viele Tipps, um deinem Kind den Übergang zum Schlafen zu erleichtern. Vielleicht hat es bereits eine Zeit lang gut funktioniert.

Doch dann sind sie wieder da. Die Wälz-Abende.

Immer wenn du versucht bist Ruhe auszustrahlen, wird es nur noch schlimmer.

Dein Kind wälzt sich neben dir. Vielleicht sogar angedockt. Während deine innere To-do-Liste immer länger wird.

Eine frustrierende Situation.

So kann dein Baby besser einschlafen

Es ist ziemlich egal, wie alt dein Kind ist. Ob es noch gestillt wird, oder ob du es ohne Stillen in den Schlaf begleitest. Auch wenn das Stillen helfen kann zur Ruhe zu finden.

Gut ist, wenn ihr bereits einige vorbereitende Maßnahmen in den Abend integriert habt, die helfen, den aufregenden Tag hinter euch zu lassen.

Dein Baby macht alles richtig

Auch wenn du an manchen Abenden zweifelst, ob ihr alles richtig macht oder ob jetzt endlich einmal der Punkt gekommen ist, wo du “durchgreifen” solltest.

Sei dir ganz gewiss.

Ihr macht es wunderbar. Dein Baby weiß um deine Nähe und das gibt im Sicherheit.

Die Kompetenz deines Kindes liegt darin dir zu zeigen wann es müde wird.

Das eigenständige Ins-Bett-gehen und einschlafen wird sich im Laufe seiner Kindheit entwickeln. Bis schließlich die Jahre kommen, in denen dein Kind seinen Schlaf-Rhythmus selbst wählt und dich u. U. dennoch zur Verzweiflung treibt.

Doch zurück ins Jetzt.

Eure Einschlafsituation heute.

Momentan ist es meist so, dass dein Kind dir zeigt, dass es müde wird.

Darauf hin beginnst du mit der Abendroutine.

Vielleicht kann man nach eurer Abendroutine auch die Uhr stellen, weil es grundsätzlich um 10 nach sieben soweit ist. Doch das ist in diesem Kontext nicht wichtig.

Ihr macht euch fertig und der entscheidende Punkt passiert dann, wenn ihr im Bett liegt.

An manchen Tagen legt ihr euch hin und schwupps – Kind schläft.

Du kannst aufstehen.

Andere Tage sind zäh. Wälz-Tage eben.

An Aufstehen ist nicht zu denken.

1. Die Methode zur effektiven Einschlafbegleitung

Irgendwann ging es mir wie dir gerade.

Ich habe es nicht mehr ausgehalten.

Es machte mich richtiggehend wütend.

Eigentlich hatte ich 1000 gute Einfälle. Blogartikel. eMails. To-do-Listen. Einkaufszettel. Die Ablage in meinem Kopf fing an sich zu stapeln.

Doch statt diesen nachzugeben, ging ich auf Wanderschaft in meinem Kopf.

In meiner Jugend hatte ich eine Veranstaltung unserer Gemeinde besucht. Frage mich nicht, was das Thema war. Ich glaube es ging um unser Selbstbild.

Dabei waren wir eingeladen einer Traumreise in den “Garten unserer Seele” zu machen.

Und zu genau diesem Garten kehrte ich an diesem Abend zurück.

Ich stand vor dem Eingang des Gartens. Betrachtete diesen genauer. Ging hinein. Wanderte umher und erkundete ihn.

Es gab wunderschöne Ecken. Und Ecken voller Gestrüpp.

Dann lies ich meinen Blick schweifen. Ich suchte etwas.

Eine Treppe.

Denn ich wusste aus den Entspannungsübungen der Begleit-CD des Hypnobirthing-Buches, dass sie mich tiefer in die Entspannung führen würde.

Die Wanderung durch den Garten meiner Seele wurde ab diesem Moment eine häufig genutzt Übung.

Warum bin ich also so sicher, dass die Methode auch für dich und dein Baby funktionieren wird.

2. Die Beeinflussung deiner Position

Um in einen guten Entspannungszustand zu kommen, der die Entspannung auch auf dein Kind übertragen kann, ist es hilfreich, wenn du dir eine sehr bequeme Position suchst.

Gehe dazu Schrittweise durch deinen Körper.

Richte deine Aufmerksamkeit nach-und-nach auf deinen Kopf, deine Arme, Beine, deine Körpermitte.

Nutze Kissen und Decken um es dir wirklich sehr bequem zu machen.

Positioniere deine Schultern so, dass sie “hängen“. Stelle dir dazu vor, wie es sich anfühlt, wenn du aufrecht bist und du deine Schultern sehr entspannt hängen lässt. Sie stehen in einem ganz bestimmten Winkel zu deinem Körper.

Dieses Gefühl soll sich in dir breit machen.

Es braucht manchmal etwas Übung eine durchweg bequeme Position zu finden, wenn sich der kleine Kinderkörper dicht an dicht drängt.

Mit der Zeit und mit der Übung wird dir das leichter fallen.

3. Die Beeinflussung deines Atems

Hole einmal tief Luft und sinke beim Ausatmen noch tiefer in die Matratze.

Verzichte darauf künstlich flach zu atmen.

Suche dir eine Atemtiefe, die sich angenehm anfühlt. Wähle ein gleichmäßiges Atemmuster.

Es ist wichtig, dass dein Körper eine gute, sich angenehm anfühlende Sauerstoffversorgung bekommt. Damit hat er die Chance ruhiger zu werden.

Dein Baby hat schon sehr früh die Kompetenz sich an deinem Atemmuster zu orientieren.

Deshalb ist es deine Aufgabe in dieser Situation dich selbst auch nur auf deine eigene Atmung – nicht auf die deines Kindes zu fokussieren.

Du bist der Atem-Taktgeber.

4. Die Beeinflussung deiner Muskelanspannung

Nun kannst du ein weiteres Mal tief Luft holen und dich erneut tiefer in die Matratze sinken lassen.

Stelle dir dabei vor, wie deine Augenlider noch einmal schwerer werden.

Sich noch fester schließen.

Mit jedem der gleichmäßigen Atemzüge sinkst du nun tiefer in die Muskelentspannung hinein.

Alles was dich hält lässt du los.

Richte in diesem Moment unter Umständen auch nochmal eure gemeinsame Position.

Gerade wenn du stillst kann es sein, dass du dein Baby halten musst. Stütze dich selbst dabei so ab, dass du in allen Bereichen deines Körpers Entspannung präsent sein lassen kannst.

5. Die Beeinflussung deiner Gedanken

Jetzt ist der Moment gekommen, in dem du in Gedanken deinen Blick aus der Versenkung hebst.

Sie dich um.

Du stehst vor dem Garten deiner Seele.

Und?

Ist er offen? Hat er einen Zaun? Eine Hecke? Eine Mauer?

Betrachte von dem Fleck aus an dem du stehst den Eingang zum Garten deiner eigenen Seele.

Hat er ein Tor? Einen Weg? Eine Begrenzung? Oder geht die Wiese von dort aus wo du stehst einfach weiter?

Schließe auch in Gedanken einmal deine Augen.

Ziehe die Luft ein. Nimm die Gerüche wahr.

Höre auf die Laute.

Welche Tageszeit hat es wohl?

Öffne deine inneren Augen und sieh auf den Stand der Sonne und die Farbe des Lichtes das sich verbreitert.

Es ist jetzt Zeit, den Garten deiner Seele tatsächlich auch zu betreten.

Dich umzusehen.

Nimm dir viel Zeit dafür ihn zu genießen. Nimm dir dafür wirklich die Zeit.

Du hast die Möglichkeit dich ganz auf dich einzulassen. Ihn bewusst zu gestalten. Und ihn zu entdecken.

Immer wieder werden sich neue Ecken in ihm auftun.

Du wirst Ausblicke genießen können. Treppen in offene oder geschlossene Höhlen finden.

Ihn zu verschiedenen Tageszeiten besuchen.

An knisternden Feuern liegen … gemeinsam mit deinem Baby im Arm.

6. Die Beeinflussung deines Hormonflusses

Warum ist es gerade diese Traumreise, die uns so oft beim Einschlafbegleiten hilft?

Das ist ganz einfach zu erklären.

Immer. Zu jeder Zeit wirken in unserem Körper verschiedenste Hormone.

Doch nicht nur durch unsere eigenen Körperfunktionen werden Hormone ausgeschüttet. Nein!

Wir produzieren Hormone auch, wenn wir sie bei anderen riechen. Zum Beispiel regt die Angst von Anderen unseren Körper an auch “Angst-Hormone” zu produzieren.

Auch zum Einschlafen brauchen wir Hormone. Sie sind die Botenstoffe, die unseren Körper zur Ruhe bringen.

Sie wirken am Besten, wenn wir uns sicher sind, dass keinerlei Gefahr lauert.

Bei der Reise durch deine Traumwelt wirst du merken, wie sich auch bei dir diese entspannenden Hormone breit machen. Darüber, ob Melatonin gleichermaßen, wie Cortisol – das bei Angst ausgeschüttet wird – eine mitreißende Wirkung hat, konnte ich keine Aufzeichnungen finden.

Da es jedoch sehr sinnvoll ist, dass wir uns – als Sippen-Menschen – gemeinsam durch den Tag bewegen… und da es uns selbst eher müde macht, wenn um uns herum Menschen schlafen, ist davon auszugehen, dass es ähnliche Wirkungsweisen gibt.

Doch selbst, wenn es nur die äußeren Entspannungsmerkmale sind, die sich übertragen lassen, ist es eine sehr wirksame Methode, um Ruhe zu verbreiten.

7. Die Beeinflussung des Weiterschlafens

Am Ende des gesamten Prozesses ist es dann noch wichtig den Moment zu finden, in dem dein Baby dich gehen lässt, ohne selbst erneut aufzuwachen.

Tendenziell neigen wir dazu besonders vorsichtig aufzustehen. Möglichst geräuschlos.

Doch. Sind wir nachts auch so rücksichtsvoll, wenn wir uns schwungvoll umdrehen, weil wir uns im Schlaf eine bequemere Position suchen?

Eher nicht.

Leise und auf halb-acht sind wir eher dann, wenn wir meinen, dass sich im Knacken des Unterholzes eine Gefahr verbergen könnten.

Merkst du was?

Wenn dein Kind also bisher mit Unruhe auf deine Wegschleich-Versuche reagiert hat, probiere einmal folgendes:

Höre auf das tiefe Atmen, welches dir mitteilt, dass dein Kind nun eingeschlafen ist.

Falls du gerade noch gestillt hast, nimm deinem Kind die Brustwarze aus dem Mund.

Gegebenenfalls musst du diesen Schritt mehrfach wiederholen, falls dein Kind noch einmal nach etwas weiterstillen verlangt.

Du kannst dieses Abdocken auch mit einem sofortigen Wegdrehen verbinden. Einfach schwupps auf die andere Seite. (Rückgängig gemacht ist es gleich, falls es mal nicht funktioniert).

Wenn du dich wegdrehen konntest und dein Kind weiter oder wieder im Schlaf-Atem-Rhythmus weiteratmet kannst du dich aufrichten und davonschleichen.

Dieses plötzliche ruckhafte zu Beginn ist nur deshalb wichtig, um keine “Gefahr” zu melden … sondern ein einfaches bequemes umdrehen.

Fazit für Traumreisen als Einschlafbegleitungs-Hack

Heißt das nun, dass du zukünftig ein bisschen Traumreise machst und fertig?

Leider nein.

Es wird weiter die Abende geben, an denen du einschlafen wirst. Weil der Tag voll war und du ganz schön fertig bist.

Und.

Es wird sie weiter geben – diese Abende in denen euch nichts zur Ruhe bringt.

Doch du wirst beobachten können, dass das Abende sind, an denen deine To-do-Liste wieder die Oberhand gewonnen hat.

Weil du darüber jetzt Bescheid weißt, wird dir dieses Wissen helfen.

  • Du kannst ganz bewusst üben deinen Körper zu entspannen
  • Du kannst ganz bewusst üben deinen Geist zu entspannen
  • Du kannst ganz bewusst üben deinen Atem zu entspannen

Und ganz besonders wichtig:

  • Du kannst ganz bewusst üben dir zu vergeben, wenn es einmal nicht klappt

Wir Mamas sind keine Maschinen. Wär auch ziemlich ätzend wenn das so wäre.

Wir dürfen uns unsere Menschlichkeit in allen Bereichen zugestehen und sanft & liebevoll mit uns selbst sein.

Von dir möchte ich gerne wissen: Welche Methoden nutzt du, um bei der Einschlafbegleitung ruhig und gelassen zu bleiben? Kannst du dir vorstellen, wie ich die Wanderung durch den Garten meiner Seele nutze, um die Einschlafbegleitung effektiv und schön zu gestalten?

Was musst du noch wissen, um die Methode für dich ausprobieren zu können?

Schreib gleich unten in das Textfeld und hinterlasse mir deine Nachricht.

Alles Liebe und bis bald,
~Tabea

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • Kerstin sagt:

    Hallo Tabea,
    sehr schön geschrieben, ich bin fast beim lesen weggeglitten :-). Ich liebe Traumreisen zum einschlafen, ich kann mir sehr gut vorstellen das sich diese Ruhe auf das Baby/Kind überträgt, wenn man es denn schafft mit einem kleinen nörgelndem Kind neben sich.

  • Sabrina sagt:

    Die Einhaltung fester Schlafenzeiten sind der wichtigste Aspekt. Und dazu gehört, dass die Eltern auch ein gewisses Maß an Konsequenz mitbringen

  • Sarah sagt:

    Danke, Liebe Tabea, für diesen schönen Text!

    #Ich übe mich schon oft in dieser Haltung, die du beschreibst, gern mit Liedern oder Geschichten, die ich mir und dem Kleinen erzähle, und auch das “tief in die Matraze sinken”.

    Durch den Garten meiner Seele zu wandern beim in den Schlaf begleiten, ist eine wunderbare Idee, die ich beim nächsten EInschlafen anwenden werde 🙂

    Beste Grüße von Sarah und Sohn Falk (1 Jahr 7 Monate alt)