Schwangerschaft & Geburt, Stillen
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8 entscheidende Gründe, die dich bewegen können auf das Stillen zu verzichten

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Du weißt, es wäre das Beste für dein Kind?

Doch du möchtest auch das Beste für dich!

Denn nur, wenn du glücklich bist, wird auch dein Kind glücklich sein. Es ist abhängig von dir als glücklicher Mutter.

Du wirst dein Baby nicht stillen. Punkt.

Und ja: Du hast eine vorzügliche Ausgangsposition.

Du hast genügend Geld, um hochwertige Nahrung für dein Baby zu kaufen.

Du hast jederzeit Zugang zu sauberem Wasser, kannst es abkochen und die Materialien sterilisieren.

Sollte dein Baby von den gesundheitlichen Nachteilen des Nicht-Stillens getroffen werden, hast du mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb kürzester Zeit Zugang zu medizinischer Versorgung.

Es ist ok, wenn du dich entscheidest NICHT zu stillen.

Wirklich!

Es ist dein Körper. Es ist deine Entscheidung.

Du hast viele Monate auf viele Gewohnheiten verzichtet – so vermute ich.

Und keine Sorge: nein. Das ist kein zynischer, sondern ein durchweg ernst gemeinter Artikel!

Warum schreibe ich darüber? Weil Tina von mommiesusesidedoor.de in einem großen Magazin über ihre Gründe schreibt, die sie bewogen haben sich gegen das Stillen zu entscheiden. Schon während ihrer Schwangerschaft.

Und warum nun dieser Artikel?

Weil ich dir zeigen möchte, dass es da nicht nur schwarz und weiß gibt.

Deshalb besprechen wir jetzt einmal ein paar Gründe, die für dich vielleicht gegen das Stillen sprechen und zu jedem zeige ich dir alternative Lösungsmöglichkeiten, neben der Entscheidung komplett auf das Stillen zu verzichten.

So kannst du eine wirklich informierte Entscheidung treffen. Auch gegen das Stillen.

Das finde ich fairer – in deinem Sinne und in dem deines Kindes. Alle Gründe sind übrigens nicht frei erfunden, sondern wurden genau so von Müttern geäußert, die sich gegen das Stillen aus genau diesem oder weiteren Gründen entschieden haben.

Grund 1: Der Kindsvater soll die gleichen Voraussetzungen zur Bindung haben wie ich als Mama

Einigermaßen perplex verließ ich das Patientenzimmer, als meine neugierige Frage, mit der ich die Abstillpille zu einer frisch geborenen Mama brachte beantwortet bekam.

Ich hatte völlig wertfrei gefragt und sie sehr ehrlich geantwortet.

Noch mehr Fragen taten sich auf. Was hatte dieses Paar wohl gehört, oder erlebt?

Beziehungen sind – ohne Frage – unterschiedlich. Dein Baby ist in deinem Bauch für 10 Monate eng mit dir verbunden gewesen.

Die Beziehung deines Babys zu seinem Vater WIRD eine andere sein.

Ist das schlechter? Und wie lässt sich eine gute Beziehung bauen. Nur durch das Stillen?

Nein eben nicht – denn eine Fläschchen fütternde Mama ist ja auch keine schlechtere als eine, die stillt!

Beziehung und Bindung wachsen beim liebevollen Versorgen. Beim Pflegen. Beim Massieren. Beim Tragen … natürlich auch bei der liebevoll begleiteten Aufnahme der Nahrung – egal ob mit der Flasche oder mit dem Busen.

Gerade das Wochenbett und gerade wenn dein Partner zu dieser Zeit seine Elternzeit nimmt kann er ALLES davon, außer eben dem Stillen, übernehmen. Und im Babymassagekurs wird er der Held sein!! Versprochen. (auch wenn ich es nicht fair finde, weil ich finde, dass da einfach sowieso mehr Papas hingehören und ich die Lobhudeleien auf sich kümmernde Väter nicht mag)

Möchte er dennoch auch an der Ernährung beteiligt sein, könnt ihr dahinein wahlweise abgepumpte Muttermilch füllen oder natürlich Pre-Nahrung. Das Füttern kann mit dem Fläschchen oder mit einem Becher stattfinden, falls der Wechsel Fläschchen-Brust nicht reibungslos klappt.

Letztlich kann er alle bindungs- und bedürfnisorientierten Tipps anwenden, die es auch für den Bindungsaufbau zwischen Fläschchenmüttern und ihren Babys gibt.

Grund 2: Ich möchte wieder vollständig über meinen Körper verfügen

Vielleicht hat dich deine Schwangerschaft wie ein unerwarteter Hammer getroffen. Bähm. Oder du hattest trotz Wunschkind oder gerade wegen eurem Wunschkind das Gefühl auf alles verzichten zu müssen.

Du möchtest endlich mal wieder Rauchen. Auch mal wieder einen über den Durst trinken.

Und außerdem macht alles was du gern isst bei einem Stillkind offenbar Blähungen – so hast du gelesen.

Nun ist es erstmal so, dass gerade auch Flaschennahrung häufig zu Verdauungsbeschwerden, sogar zu Verstopfung führt. Kein Spass. Wirklich.

Interessanterweise ist man beim Rauchen in der Stillzeit inzwischen mit neuen Ergebnissen auch zu neuen Empfehlungen gekommen. Denn trotz Rauchen ist Stillen noch immer die gesündeste Ernährungsform für dein Baby. Dazu gibt es ein paar ergänzende Empfehlungen, die du nachlesen kannst.

Etwas anders ist es mit Alkohol. Wenn du sofort nach der Geburt täglich Alkohol konsumieren möchtest, dann muss ich tatsächlich etwas schlucken. Denn Alkohol beeinträchtigt ja nicht nur die Qualität der Muttermilch. Sondern auch die Qualität mit der du deine Sorgfaltspflicht wahrnehmen kannst.

Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das dein Gedanke ist.

Vielleicht geht dir eher darum mal wieder so richtig Party zu machen, dein Baby bei den Großeltern zu parken und einen über den Durst zu trinken? Dann buch doch die Versorgung deines Babys bis zum Ausnüchtern und falls du in einen Milchüberschuss kommst kannst du ohne weiteres den Druck abpumpen. Oder von Hand entleeren.

Achtung zynisch: wenn dir einer in der Disco zu sehr auf die Pelle rückt kannst du ihm ja einen ganz besonderen Cocktail von der Bar mit Umweg über einen stillen Ort als Sahne-Cocktail mitbringen. *Ironie off*

Grund 3: Ich möchte keinen 24/7-Stunden Service bieten

“Dennoch erlaube ich es mir Mutter zu werden und ein Kind in die Welt zu setzen” schreibt Tina in ihrem Artikel.

Ein Baby ist eine Lebensaufgabe. Ja. Aber du brauchst nicht dein Leben aufgeben.

Wie genau du deinen Alltag mit Baby einrichten möchtest, kannst du vermutlich erst abschätzen, wenn dein Baby in deinen Armen gelandet ist.

Eine gute Möglichkeit ist mit dem Teilstillen zu kalkulieren. Stille so oft wie du möchtest. Immer, wenn es stressfrei passt.

Gerade für nachts ist es dann aber auch wichtig, klare Absprachen mit deinem Partner zu treffen. Denn ganz von selber werden ihn seine Hormone leider nachts nicht wecken, wenn euer Baby Hunger hat. Und ganz schnell kannst du auch mit dem Fläschchen ganz schön unfrei sein!

Holt euch alle Tipps für eine schnelle und dennoch keimfreie Zubereitung der Nahrung in der Nacht, so dass die Unterbrechungen bzw. die Wartezeit eures Babys kurz gehalten werden.

Eine Sache solltest du wissen: Zwiemilchernährung geht einher mit einer kalkulierten “Gefahr”, dass sich das Baby von sich aus frühzeitig der Flasche zuwendet oder du zu wenig Milch und immer weniger Milch produzierst. Aber die sollte für dich vermutlich nicht allzu schwer “wiegen”.

Die bewusste Wahl eines Saugers mit breiter Lippenauflage, aus weichem Material und mit langsamem Milchfluss ist wichtig für die Entwicklung der Mundmotorik deines Babys.

Ein weiterer Punkt im Rahmen der Zwiemilchernährung: Gerade beim Beikostbeginn profitiert dein Baby noch einmal besonders vom Allergieschutz der Muttermilch. Eine möglichst lange parallele Aufnahme von beidem dazu wichtig ist, um die Wirkung zu entfalten, ist es sinnvoll wenn du das mit im Blick behältst.

Da deine Anforderungen und die Gegebenheiten recht individuell sein werden, lohnt es in eine individuelle Beikostberatung zu investieren. Auch lange vor Beginn der Beikostzeit. So bald du dir da planerische Gedanken machen möchtest und vielleicht noch einmal, wenn ihr kurz vor Beikoststart seid, um das Besprochene dann an die aktuelle Situation anzupassen.

Für grundsätzliche oder zusätzliche Freiräume kann auch der frühe Abend gut genutzt werden. Oder der frühe morgen. Abhängig von den Arbeitszeitgewohnheiten deines Partners. Besprecht genau die Zeitfenster, die dir gehören, wenn dir der Erhalt deiner Freiheit einfach sehr wichtig ist.

Grund 4: Stillen stresst einfach nur

Das Leben mit einem Baby ist manchmal nervenaufreibend.

Das ist unabhängig von der Art der Ernährung der Fall. Da spielt viel hinein, welche Anforderungen du an dich stellst und auch welche Anforderungen dein Baby mitbringt. Die sind sehr unterschiedlich.

Da kann es sogar sein, dass dich das Stillen unterstützt zu deinen Ruhephasen zu kommen, wenn du mit dem Stillen deines Babys die Hormone erhältst, die dir beim Einschlafen helfen.

Auch darf es die Sorge um den plötzlichen Kindstod reduzieren, vor dem dein Baby durch das Stillen zusätzlich geschützt wird.

Egal ob du stillst oder nicht: Es ist es in jedem Fall so wichtig, dass du selbst Hilfe an der Seite hast, auf die du zugreifen kannst, wann immer du vom Mama-Dasein gestresst bist oder sie anderweitig brauchst.

Mama werden ist häufig mit vielen neuen Herausforderungen verbunden. Es ist gut, wenn du dir Räume für unterstützenden Austausch sicherst. In Stillgruppen und Mama-Treffs finden sich andere Mamas. Und neben der Art der Ernährung teilen sie ein ganz normales Babyleben mit dir.

Grund 5: Stillen lässt sich nicht mit meiner Selbstständigkeit und meinem Berufsalltag vereinbaren

Wo du als Angestellte durch Mutterschutzgesetze geschützt bist, da bist du es als Selbstständige nicht. Dafür kannst du dir deine Tätigkeit autarker einteilen.

Das hängt alleine von deiner Organisation ab und ob du die Versorgung deines Babys mit Unterstützung oder in deinem Geschäft parallel übernimmst.

So können hier die alternativen Lösungen ganz verschieden aussehen.

  • Da denke ich einmal an die Mama mit der Boutique, die schrieb, dass sie ihr Baby in der Manduca trägt und stillt.
  • Oder an jene Mamas, die Unterstützung bei der Betreuung haben und sich ihr Baby zum Stillen bringen lassen.
  • Oder die Zwiemilchvariante wählen und eben nur dann Stillen wenn sie daheim sind.

Stillen ist so bunt wie das Leben selbst – und das Leben mit Baby sowieso.

Grund 6: Ich finde den Still-Wahn zu gruselig

Der Still-Wahn ist doch nur eine Erfindung der Industrie.

“Dahinter steckt auch eine Industrie, die unzählige “Still-Produkte” anpreist und Ratgeber sponsert, warum Stillen sooo nötig ist … Der es einzig um Proft, nicht Kindeswohl geht. In der Tat gibt es Milliarden gestillte und “ungestillte” Kinder auf der Welt, genauso glücklich oder unglücklich usw.- was ja von zig anderen Faktoren (mehr) abhängt” schreibt Wolfgang in der Diskussion um den oben genannten Artikel.

Sollte das deinen Gedanken entsprechen, dann empfehle ich dir mein kostenloses eBook in dem ich dir erkläre, wie du auf alle Produkte die dir angeboten werden vollständig verzichten kannst. Und wenn du doch etwas brauchst, welche Alternativen du vermutlich schon zu Hause hast.

Ich halte nicht viel von dem was man angeblich alles braucht. Kann jetzt allerdings den Unterschied zu den Aktivitäten der Nahrungsmittel- und Fläschchenzubehörindustrie beim besten Willen nicht sehen.

Naja. Gut. Dennoch wird diese Meinung nicht nur unter Männern vorherrschen.

Immer verdient irgendjemand Geld.

Ich verdiene es häufig mit Stillproblemen. Oder mit der Vorbeugung von Stillproblemen. Mein Job ist es zu helfen.

Die Wahrheit ist aber auch, dass ich ebenso Frauen begleite, die ein Ende der Stillzeit für sich sehen. Auch wenn das Baby wenige Wochen alt ist. Gehöre ich jetzt zur einen oder zur anderen Liga?

Egal. So lange ich den Mamas, die sich mir anvertrauen sehr individuell helfen darf und sie in ihrer Position stärken darf ist es mir eine erfüllende Aufgabe dies zu tun.

Grund 7: Ich möchte die Schönheit meines Körpers erhalten

Egal ob es einfach nur gesellschaftliche Zwänge sind oder dich auch beruflich betrifft. Schönheitsideale hängen hoch.

Doch die Hauptarbeit in deinem Busen ist bereits geschehen, wenn dein Baby auf die Welt kommt. Die Milchproduktion wird nur noch durch die Anwesenheit der Plazenta zurückgehalten.

Und tatsächlich bist du jeden Tag einem Wandel deiner Schönheit unterworfen. Durch Einflüsse. Durch Eingriffe. Durch Übergriffe.

Noch mehr hat dein Seelenleben Einfluss auf deine körperliche Schönheit – denn es strahlt aus dir heraus – eben auf die Weise wie es ihm gerade geht.

Deine Schönheit ist dir wichtig. Dann wird es dir deine Gesundheit ebenso sein. Und auch die Schönheit und die Gesundheit deines Kindes. Beides wird sich unterschiedlich entwickeln abhängig von dein Einflüssen seines Lebens.

Einer davon ist die Ernährung mit der du es am Tag der Geburt versorgst.

Vieles wird sich mit den Tagen nach der Geburt für dich verändern.

Abstillen kannst du immer. Zu jedem Zeitpunkt … du kannst es ausschleichen lassen, wenn es dir nicht gefällt. Es ist nicht notwendig dich vorher festzulegen.

Aber klar. Du darfst dich festlegen. Auch um deiner Schönheit willen.

Grund 8: Ich wurde missbraucht

Vielleicht gibt es eine sehr, sehr persönliche Geschichte, die dir die Entscheidungen rund ums Kinder-kriegen und versorgen nicht einfach gemacht hat.

Aber du hast entschieden nach vorne zu sehen und dir dein Leben davon nicht zerstören zu lassen.

Dein Leid kann ich nicht nachvollziehen – das können wohl nur wirklich Betroffene und es wäre geheuchelt von mir das zu behaupten.

Dennoch versuche ich mich ein wenig in dich rein zu versetzen. Denn ich bin mir sicher, dass du deine unbändige Liebe zu deinem Baby spürst.

Du wirst abwägen müssen, was für dich geht. Gute Schutzräume schaffen müssen. Deine Begleiter noch viel sorgfältiger auswählen. Vertraute suchen müssen, die deine Intimität noch viel mehr wahren.

Fühle mein volles Verständnis.

Dir möchte ich mit auf den Weg geben, dass du nach der Geburt ein oder mehrere Male das wertvolle Kolostrum auch per Hand entleeren kannst. Einfach auf einen sauberen Teelöffel. Deinem Baby kannst du es von dort aus wie eine erste Impfung ohne Nebenwirkung in den Mund träufeln. Es wird helfen seinen ersten Stuhlgang loszuwerden und es zusätzlich vor einer Neugeborenengelbsucht schützen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Stillen etwas ist, was dennoch auch eine große Chance sein kann zurück zu deinem Körpergefühl zu finden. Und dass du auch zu jedem späteren Zeitpunkt – wenn du das Gefühl hast da wird zu viel über deinen Körper verfügt – abbrechen kannst.

Und achte gut auf deine Zeichen.

9. Ich darf wegen einer Medikamenteneinnahme nicht stillen

Ja. Hoppla. Da kommt doch noch ein Zusatzpunkt hinterher.

Tatsächlich ist es für mich in der Arbeit als Stillberaterin zu einem so seltenen Problem, welches sich fast immer lösen lässt, dass ich es beim Schreiben dieses Artikels total vergessen hatte.

Gut, dass ich aufmerksame Leserinnen habe 😀

Nun. Was kann ich dir also dazu sagen.

Vor dem Stillen, kommt die Schwangerschaft.

Nun gibt es Medikamente, die du während der Schwangerschaft bereits einnehmen musst. Die zu diesem Zeitpunkt also bereits so ausgewählt sein müssen, dass sie deinem Baby dabei nicht schaden können.

Auch nach der Geburt ist es natürlich wichtig, Medikamente so auszuwählen, dass sie deinem Baby nicht schaden!

Weil es ethisch nicht möglich und völlig indiskutabel ist hier zu forschen, gibt es ein Institut in Berlin, welches sich mit den Auswirkungen von Wirkstoffen auf dein Baby im Bauch und beim Stillen beschäftigt. Dazu gehören chemische Analysen, Berechnungen die aufgrund der Eigenschaften eines Wirkstoffes möglich sind, aber auch strukturiert gesammelte Berichte, wenn Medikamente zur Anwendung kamen.

Dennoch gibt es weiterhin oft Angst und Sorge. Ärzte fühlen sich einfach unsicher. Verantwortlich.

Das heißt, manchmal wird es notwendig sein, einen Arzt zu finden, mit dem eine Auswahl der richtigen Medikamente für dich so möglich ist, dass du gut versorgt und dein Baby natürlich weiterhin sicher ist!

Dann ist es mit ziemliche großer Sicherheit möglich, dass du stillen kannst!

Um eine zusätzliche Einschätzung zu erhalten, kannst du dich natürlich auch mit einer IBCLC-Stillberaterin in Verbindung setzen. Auch wir erhalten die Arzneimittelinformationen vom Embryotox und können dich unterstützen eine Lösung zu finden.

Fazit zu den Gedanken des Wunsches das Baby nicht zu Stillen

Die Entscheidung das eigene Baby zu Stillen wird oft durch viele Steine im Weg erschwert und kommt nur mit einer guten Beratung in die richtige Spur.

Ebenso häufig werden schon bei der Entscheidungsfindung so viele Steine in den Weg geworfen, dass du vielleicht gar keine Lust hast auf das ganze Bohei.

Möchtest du – egal welche Gründe auf dich zutreffen und ob sie hier genannt sind – Begleitung zu deiner individuellen Entscheidung oder Begleitung auf dem Weg des bedürfnisorientierten Umgangs mit deinem Baby bei einer Ernährung mit der Flasche, kontaktiere mich gern für eine für dich einmalig kostenfreie Impuls-Session.

Doch nun. Was ist dein Grund auf das Stillen zu verzichten? Hast du mit dem Gedanken gespielt und dem Stillen doch eine Chance geben wollen? Schreib mir in den Kommentaren – ich antworte wertschätzend. Versprochen. Es ist und bleibt deine Entscheidung.

Alles Liebe für dich,
~Tabea

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • Ina sagt:

    Im Großen und Ganzen finde ich den Artikel gut geschrieben. Es gibt allerdings 3 Punlte zu denen ich mich äußern möchte.

    1. warum WIRD die Beziehung zum Vater anders sein als zur Mutter
    Auf der einen Seite verurteilst die Lohudelei sich kümmernder Väter. Auf der anderen ziehst du eine ganz klare Trennung, die ich nicht sehe. Vater und Mutter sollten gleich sein. Was sich beispielsweise wie du ja geschrieben hast durch Abstillen erreichen lässt. Wir können nicht von unseren Männern verlangen zu Arbeiten, die Familie zu ernähren, sich um ihre Kinder zu kümmern und dann sagen “ja aber du bist nicht wie die Mama”
    Meine Tochter kuschelt genauso gerne mit ihrem Vater, wird von ihm gefüttert, ins Bett gebracht und sie begrüßt ihn mit genau den gleichen Blick wie mich wenn ich mal längere Zeit nicht da war. Ich ziehe da keinen Unterschied.

    2. Der plötzliche Kindstod

    Diesen so in den Artikel mit einzubeziehen finde ich falsch und das ist die Art von schlechtem Gewissen machen, die ich nicht richtig finde. der plötzliche Kindstod wird auch noch durch andere Faktoren ausgelöst. in Deutschland Sternen jährlich weniger als ein halbes % der Kinder am plötzlichen Kindstod. Also ist es wirklich falsch nicht stillenden Müttern vorzuhalten. Es setzt die Frauen unter Druck und wenn das Kind betroffen sein sollte aus welchen Gründen auch immer, dann wird sich die Frau ein Leben lang Vorwürfe machen. Was ist den mit Frauen die nicht stillen können aber wollen? Die fühlen sich eh schon schlecht, sollen die jetzt jede Nacht weinend am Bett ihres Kindes sitzen und sich denken “ich bin schuld wenn etwas passiert?”

    3. Der Stillwahn
    Der wird meines Erachtens nach von Übermüttern ausgelöst. Ich finde es abschreckend wenn ein Kind mit 4 Jahren noch gestillt wird oder wie diese eine Frau aus England, die ihre 20 jährige Tochter noch stillt.
    Genauso Frauen die sich öffentlich empören, weil sie im Bus oder in der Bahn gestillt haben und rausgeworfen worden sind und niemand geholfen hat. Warum hat niemand geholfen? Weil es keiner sehen will. Ich sage nicht, dass Frauen nur zu Hause stillen sollten und die Gesellschaft muss sich wandeln aber wenn man in der Öffentlichkeit stillen möchte, dann bitte nicht in einem Restaurant (oder man kann vorher nachfragen, ob man sich irgendwo zurückziehen kann) oder so auffällig wie es man je praktizieren. Wir brauchen wesentlich mehr einladende Stillräume in Deutschland.

    So das war meine Meinung

    • Liebe Ina,

      ziemlich offensichtlich, dass wir da verschiedene Ansichten haben 😀

      Deshalb nur kurz.

      Zu 1.: Identische Beziehungen zu 2 Menschen? Diese sehe ich tatsächlich nirgendwo – unabhängig von Ernährungsformen
      Zu 2.: Wenn ein Baby stirbt ist es immer schrecklich und die Schuldfrage kommt. Immer. Glaub mir. 🙁 Auch wenn sie nicht angebracht ist. Dennoch ist dieser Zusammenhang eine wichtige statistische Größe, die von niemandem in Frage gestellt wird. Das ist nicht meine Auslegung.
      Zu 3.: Dann sollten wir uns doch alle am Riemen reißen und nur noch zu Hause trinken. Ich finde Bierdosen und andere Getränke im Bus auch nicht prickelnd…. und die halbe Stunde kann man ja noch warten. In den öffentlich gewordenen Fällen ging es um kleine Babys. *meinst du das echt so???*

      Lg.
      ~Tabea

  • Ina sagt:

    Das ist ok mit unterschiedlichen Ansichten hoffe ich.
    Zu 1: habe ich nie behauptet dass die Beziehungen identisch sind, sondern sie sollten gleich sein und auf einer Stufe stehen. In meiner Idealvorstellung sollte es für ein Kind keinen Unterschied machen ob es bei Mama oder Papa ist.
    Zu 2: ich habe mich viel mit dem plötzlichen Kindstod beschäftigt. Wobei ich natürlich kein Experte bin. Soweit ich das verstanden habe ich das Nicht-Stillen nur einer von vielen Gründen, wie bspw
    auf dem Bauch zu schlafen
    Nikotin- oder Drogenmissbrauch in Schwangerschaft und Stillzeit
    Etc.
    es ist als würde man sagen, wenn du am Radio spielst stirbst du bei einem Unfall. Man lässt vollkommen außer acht ob der Fahrer angeschnallt war, mit seinem Handy gespielt hat oder auch einfach ein externer Faktor schuld war. Auch gestillte Kinder sind schon am plötzlichen Kindstod verstorben. Ich sage nicht du hast Unrecht, sondern lediglich dass alle Faktoren genannt werden sollten.
    Zu 3: ich weiß da scheiden sich die Geister am Meisten. Zunächst einmal finde ich es ätzend wenn Leute in Bus oder Bahn Alkohol trinken müssen. Alles stinkt immer und oft macht es Sauerei.
    Ich gebe zu ich musste ein einziges Mal in der Bahn stillen aber zu meinem Glück war die Bahn komplett leer sonst hätte ich es auch nicht gemacht. Das vorweg. Ich fahre sehr viel Bus und Bahn mit meiner kleinen Maus und früher hatte ich für den Notfall immer ein bisschen Milch dabei und Tee. Ich finde der Vergleich hink, dass wir alle nur noch zu Hause trinken sollten, denn das habe ich nie behauptet. Ich sage nur es gibt Möglichkeiten ohne dass andere Leute sich gestört oder belästigt fühlen. Man muss sich nur vorbereiten und das muss man sowieso wenn man mit Kind das Haus verlässt.
    Ich war mit meiner Tochter als sie gerade 2 Monate war im Urlaub und ich war vorbereitet ohne groß Milch abgepumpt zu haben. Es gibt eine Website auf der gibt es zu jeder Stadt eine Liste mit Stillräumen, die kann man echt super nutzen und die ist sehr hilfreich. Dann haben wir eine Tour in einem sight-Seeing Bus gemacht und die hat über eine Stunde gedauert. Ich habe meine Tochter einfach vorher gestillt.
    Um sich nicht der ganzen Welt zu präsentieren gibt es doch beispielsweise auch Stillponchos. Ich war auch schon mit meiner Tochter in einer Eisdiele und sie hatte Hunger. Ich bin einfach zu der Serviererin gegangen und hab sie gefragt wo ich denn stillen kann und sie hat mir eine ruhige Möglichkeit gezeigt. Wenn man nicht in der Öffentlichkeit stillen will und man sich vorbereitet dann geht das auch meiner Meinung nach. Ich finde, dass es in ICEs oder großen Einkaufszentren verpflichtend einen Stillraum geben sollte, so respektiert man die Mütter und die Bedürfnisse anderer Leute. In einer sozialen Gesellschaft sollten nunmal die Bedürfnisse von allen respektiert werden, sowohl die von Mutter und Kind als auch die von denen, die sich unwohl fühlen, wenn in ihrer Gegenwart gestillt wird.

  • Ines sagt:

    Ina, deine Kritikpunkte kann ich irgendwie gerade nicht nachvollziehen.
    Zu Punkt 1: Tabea schreibt doch genau, wie es zu einer guten und starken Bindung auch des Vaters kommen kann, und dass dafür nicht das Stillen notwendig ist. Vielmehr sagt sie, dass -entgegen der landläufigen Meinung- auch bei gestillten Kindern dieser Bindungsaufbau zum Vater stattfinden kann. Dass die Beziehung trotzdem anders sein wird ist aber nicht zu leugnen. Aber ich habe mit keinem Wort gelesen, dass sie egal ob gestillt oder nicht gestillt nicht auf der gleichen Stufe stehen kann wke mit der Mutter. Das kommt m.E. auch eher daher, wer die meiste Zeit mit dem Kind verbringt und aufbseine Bedürfnisse in der Zeit am einfühlsamsten und befriedigendsten eingeht. Du schreibst übrigens selbst, dass Beziehungen nicht identisch sind, also können sie auch nicht gleich sein. ?

    Zu Punkt 2:
    Kann ich so nichts sagen, weil das wahrscheinlich jeder anders empfindet.

    Zu Punkt 3:
    Das Beispiel der 20jährigen hat ja wohl gar nichts mit normalem Langzeitstillen zu tun. Wenn ich mich umgucke, dann sehe ich überall als Sexobjekt vermarktete Brüste. Im Gegensatz dazu habe ich bei noch keiner Stillmutter mehr von einer Brust gesehen, als man auch im Bikini o.ä. sieht. Meist sogar deutlich weniger! Weshalb so viele Leute das Stillen als so abstoßend empfinden kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Es ist einfach das natürlichste der Welt. (Zumal wenn es sich dann auch noch um ein Baby handelt.) Dass Mütter sich zum Stillen zurückziehen möchten verstehe ich hingegen schon und dass es deshalb mehr Stillräume geben sollte finde ich auch.

    LG Ines

  • Alex sagt:

    Nummer 10.

    Ich hab ein Schilddrüsenproblem und habe bei den ersten beiden Kindern trotz Hebammenhilfe nur ganz wenig stillen können. Das hat immer fast den ganzen Tag beansprucht. Beim ersten Kind ging das elf Monate gut. Beim zweiten Kind hab ich nach drei Monaten Kampf aufgegeben. Ich werde es zwar versuchen, hab mich aber beim dritten Kind nun schon darauf eingestellt dass ich wahrscheinlich nicht stillen werde, da ich auch für meine größeren Kinder noch Zeit brauche.

    • Liebe Alex,

      man merkt du hast schon einiges miterlebt.

      Grad mit größeren Kindern ist es natürlich ganz wichtig, dass ihr es euch gut einrichtet. Und: die Schilddrüse ist ja ein unglaublich wichtiger Faktor in der Milchbildung (und ja auch in der Schwangerschaft). Lass dir da echt alle Hilfe angedeihen, die du brauchst, damit du gut versorgt bist mit Schilddrüsenhormonen (die können um die Geburt herum auch stark schwanken – und damit auch der Zusatzbedarf, wenn das dein Körper nicht alleine leisten kann).

      Eine Mischung aus gesundem Pragmatismus und guter Hilfe ist für dich sicher gut 😀 hol dir da ruhig, was du brauchst und schau gut auf dich und deine Bedürfnisse.

      Alles Liebe für dich und euer nächstes Wunder <3
      ~Tabea

  • Stella sagt:

    Liebe Tabea,

    vielen Dank für deinen tollen und wertvollen Blog und all die unbezahlbaren Informationen!

    Ein weiterer Aspekt bei dem Thema stillen ist das Körpergefühl. Wenn Frau sich einfach davor ekelt die Brust zur Nahrungsquelle zur Verfügung zu stellen und sich nicht als solche sehen kann, dann stellt dies eine große mentale Hürde dar.

    Dann von allen Seiten Druck und Erwartungen an das “natürlichste der Welt” machen eine ungute Mischung. Ja wir sind auch Säugetiere. Aber wir haben im Unterschied zu Tieren ein Bewusstsein und Scham und viele weitere Gefühle. Manche von uns sind vielleicht einfach schon zu weit von der Natur entfernt um sich ohne großen Krampf und Stress auf etwas Urnatürliches einzulassen.

    Nur so ein Gedanke 🙂

    Alles Liebe, Stella

  • Jana sagt:

    Hallo Tabea,

    ich weiß nicht, ob Du meinen Kommentar noch lesen wirst, ist ja schon etwas her.

    Ich gehöre zu Punkt 8:

    Ich wurde als Kind missbraucht, ich wurde misshandelt, ich habe Dinge erlebt und gesehen und ausführen müssen, wo andere Menschen nicht einmal wissen, dass es sie gibt.

    Und ich habe mich erst nach 7jähriger Ehe für ein Kind entschieden, Therapie mache ich konstant seit viel längerer Zeit.

    Nach vorne schauen – bei diesem Satz musste ich mich fast übergeben, so unverschämt und frech und anmaßend ist das! Du schreibst, Du hättest so etwas nicht erlebt und wüsstest eben nicht, wie Betroffene und Opfer sich fühlen, vielleicht hättest Du den Punkt dann lieber weggelassen.

    Man kann nicht nach vorne schauen, man lebt damit – ganz einfach. Aber es begleitet einen immer, man lernt, dass man nicht 24/7 daran denken muss, die Alpträume lassen nach, die Flashbacks und man lässt sich nicht von jeder Triggersituation in psychische Abgründe stürzen. Aber nach vorne schauen und das Alte hinter sich lassen ist nicht möglich.

    Warum ich nicht gestillt habe? Weil ich schon die Schwangerschaft, auf die ich mich mit Therapie vorbereitet hatte, die geplant war, mit dem FA abgesprochen etc etc. – als psychische Folter empfand. Körperlich, seelisch. Ich war noch nie in meinem Leben akut suizidgefährdet, aber ich war es in den ersten 28 Wochen der Schwangerschaft, bis mir mein gnädiger FA eröffnete, sie könnten mein Kind schon 36+X holen, um mir weiteres Leid zu ersparen.

    Und ich tat es. Ich hatte einen KS in Vollnarkose, war 2 h nach dem Aufwachen auf den Beinen, mein Kind, fast 4 Wochen zu früh geholt war topfit, ist ein super braves, ausgeglichenes Kind und wurde nicht gestillt, sondern bekam von Anfang an die Flasche und auch das nicht nach Bedarf, sondern alle X Stunden – geraten wurde mir dazu übrigens von einer 6-fach-Mama, die ihre Kinder alle gestillt hat, auch nur alle X Stunden.

    All Deine Punkte könnte ich widerlegen, Kindstod bspw. ist nur eine Diagnose, weil keine Diagnose getroffen wurde – in Ländern, wo Kinder zwingend obduziert werden müssen, gibt es keine (oder im Promille-Bereich) Kindstode, weil ein Erstickungstod nunmal ein Tod durch Ersticken ist und kein “einfach so gestorben”. Wenn ein Baby unter die Bettdecke gerät, und dort erstickt war es eben kein plötzlicher Kindstod und wäre auch durch stillen nicht vermieden worden.

    Flaschen sterilisieren und Wasser abkochen ist anstrengend? Flaschen in den Spüler und danach ab in den Dampfgarer – Arbeitszeit am Tag, wenn man genug Flaschen hat vielleicht 1-2 Min? Wie lange braucht man um zu stillen? Wunde Brustwarzen versorgen? Wegen eines Milchstaus zum Arzt zu gehen? Hebt sich alles auf, oder?

    Unser Kind kam am Anfang alle 3 Stunden, ich hab ihn u 21 Uhr gefüttert, bin ins Bett, mein Mann hat ihn um 24 Uhr gefüttert, ich wieder um 3 Uhr in der früh, er um 6 Uhr – wir bekamen jeder mindestens 6 Stunden Schlaf am Stück – mit 7 Wochen schlief er bereits 8 Stunden durch und mit 4 Monaten 12 Stunden.

    Kaiserschnitt, Frühchen, Flaschenkind – und perfekt entwickelt. Vater, Mutter und Kind eine Einheit und glücklich und zufrieden.

    Dein/Ihr Text liest sich nicht im Ansatz neutral, er ist wertend – und genau das ist das Problem, was oben in den Kommentaren angesprochen wurde: Die Stillmafia von stillenden Müttern.

    Ich habe so viele Frauen schon stillen gesehen, manche dezent, andere klatschten die Titten auf den Tisch während dem Essen: Glücklich sah keine von ihnen aus und seltsamerweise gibt es eine Mutter mit 4 Kindern, die keins gestillt hat, die als Einzige auch noch nach Jahren nicht gereizt ist, nicht von “ist alles sooooo anstrengend” erzählt und deren Ehe hält.

    Ich möchte das nicht ausschließlich am Stillen festmachen, sicher nicht – aber man erkennt eine Tendenz zu kaputten Ehen, wenn das Kind über 2 Jahre 24/7 an die Titte will/kann/darf. Zumindest bei uns.

    So, und jetzt hab ich genug geschrieben.

    Jana

    • Hallo Jana,

      ja – ich lese jeden Kommentar.
      Und ich hab lang überlegt, was ich dir schreibe kann, ohne weiter in die Kerbe zu hauen, die du in meinen Worten empfindest.
      Ich könnte beteuern, dass ich es anders meine, als du es möglicherweise verstehst – aber im geschriebenen Wort würden wir uns wohl eher verheddern, als dass es uns in ein wirkliches Gespräch bringt.

      Deshalb einfach nur das Angebot – wenn du reden magst, schreib mir gern über das Kontaktfeld – wir können gerne sprechen.

      Tabea

  • Lisa sagt:

    Guten Abend,

    ich muss sagen, dass ich diesen Artikel mit gemischten Gefühlen lese.

    Ich gehöre zu den Frauen, die mit massiven Stillproblemen zu kämpfen hat und ich spreche nicht vom Anlegen oder Position etc. Meine Hebamme hilft mir so gut wie sie kann, kontrolliert wie ich anlegen und es ist in Ordnung. Der Saugreflex ist ebenso da, doch meine Brust macht nicht mit.

    Und ja, ich kenn den Satz “du schaffst das!” Und “durchhalten, es wird besser.”

    Meine Brustwarzen sind gerissen… Senkrecht waagerecht, sodass ich die Umklappen könnte und eine nur noch zum Viertel an der Haut hing.

    “Das heilt wieder! Still weiter. Du musst stillen!”

    Nur solche Sätze hab ich zu hören bekommen.

    Meinem Kind lief das Blut aus den Mundwinkeln runter, so sehr hab ich es versucht und immer und immer wieder angelegt.
    Mein Mann hat schon auf Knien vor mir gehockt und mich angefleht aufzuhören, weil ich nur noch am Weinen war und er das ganze Blut gesehen hat. Es ging soweit, das ich meine Tochter nicht Mal mehr auf den Arm nehmen konnte, weil ich solche Schmerzen hatte.

    Ende vom Lied war, dass meine Frauenärztin das gestoppt hat, weil ich kurz vor einer massiven Brustentzündung stand. Meine Brustwarzen liefen schon gelb an und hingen in Fetzen runter. Ich konnte mit einer Pumpe so gerade noch den Milchfluss erhalten und versuche mit Pumpe jeden Tag irgendwie Muttermilch zu füttern.

    Und der Druck von Außen und der Stillstress machen mich total fertig. Viele bekommen es hin und ich, die es gerne machen würde, bekommt es hinten und vorne nicht gebacken. Ich leg meine kleine Tochter immer wieder an und jedes Mal reißt es wieder auf und ich häng wieder an der Pumpe.

    Ich kam ums zufüttern nicht drum herum, wie sollte sie auch bei dem Rumgehampel satt werden und ich kam gar nicht mehr zur Ruhe.

    Wenn ich dann sowas lese mit Kindstod… Ich Kämpfe jeden Tag mit dem Stillen/ Pumpen und die Angst ist da. Es gibt viele Gründe für den Kindstod und nicht nur das Nicht-Stillen ist dafür verantwortlich. Ich finde es müssen alle Gründe genannt werden. Denn was sollen Frauen wie ich machen? Sich noch bekloppter machen? Jede Nacht Panik haben, weil ich sie nicht an die Brust bekomme?

    Dieses Argument hab ich bei dem Stillwahn auch schon gehört. “Dein Kind stirbt dann.”

    Jemand wie ich, die starke Probleme hat, die einfach körperlicher Natur sind und die gerne Stillen wollen, für die sind solche Artikel hart und ich musste echt stark schlucken bei so manchen Satz. Ich vermute Mal, dass es einige Frauen gibt, die es gerne wollen, aber aus verschiedenen Gründen nicht können und dann ist mancher Satz, doch ne Ohrfeige.

    Stillen oder Nicht-Stillen die Entscheidung sollte jedem selbst überlassen bleiben und dann auch akzeptiert werden. Der Druck von Außen ist heftig und ich hab heute noch damit zu kämpfen, weil ich zufüttern und Muttermilch per Flasche geben muss.

    Die Lager sind da sehr verhärtet und vieles wird schwarz und weiß gesehen. Aus diesem Grund bitte ich trotzdem an diejenigen zu denken, die wie ich unter den Druck von Außen leiden und sich selbst schrecklich fühlen, weil sie das natürlichste auf der Welt nicht hinbekommen.

    In einer Grauzone, ohne das eine zu verteufeln und das andere in den Himmel zu leben, würde es vielen Frauen denke ich besser gehen.

    Liebe Grüße

    Lisa

    • Liebe Lisa,
      es geht in dem Text um Frauen, die sich ENTSCHEIDEN auf das Stillen zu VERZICHTEN. Proaktiv.
      Statistisch sind das 10%

      Du fühlst dich in all der Verzweiflung von der du berichtest von einem Text angesprochen, der sich gar nicht um deine Situation dreht.

      Zu wunden Brustwarzen und den vielfältigen Möglichkeiten ANSTATT von wahnwitzigen Durchhalteparolen wirklich Hilfe zu bekommen, habe ich in vielen anderen Texten geschrieben.

      Dass offene Wunden an Brustwarzen zu Mastitis führen können, hätte deiner Hebamme bekannt sein müssen – dann hätte dich deine Gyn nicht davor retten müssen.

      Dass du nun die Muttermilchflasche fütterst und abpumpst ist ja nicht das Ergebnis einer freiwilligen Entscheidung, sondern eher das Ergebnis begrenzter Beratungskompetenz. Eine Ursache für die fehlerhafte, Verletzungs-hinterlassende Saugtechnik wurde ja offenbar nicht ermittelt. Dazu braucht es u.U. Expertise die über “unsere” normalen Ausbildungen als Hebamme, Gynäkologin oder in meinem Fall Kinderkrankenschwester hinaus gehen. Jede Fachkraft die die nicht hat tut ihren Klientinnen gutes an solche weitergebildeten “International Board Certified Lactation Consulstants (R)” kurz IBCLC-Stillberaterinnen zu verweisen.

      Du brauchst ja auch für die Muttermilchernährung mit der Flasche das nötige Wissen zum Vollzeitpumpen und wie du dabei die Milchmenge aufrecht erhältst.

      Es ist nicht nötig, dass du dich in irgendeine Ecke gedrängt fühlst. Immer wieder habe ich Beratungsklientinnen die zu einem Zeitpunkt zu mir kamen wo es um die Stillbeziehung einfach geschehen war. Dann stehen bindungsorientiertes und physiologisch orientiertes Flasche füttern auf dem Plan – oder ganz andere Wünsche und Ziele.

      In meiner Realität gibt es dieses Schwarz-Weiss nicht. Auch nicht in diesem Text, der ein ganz kleiner Splitter meiner Arbeit ist.

      Ich wünsche dir von Herzen jemanden, der dich und deine Familie ernst nimmt und dass ihr einen guten Weg für all das was noch kommt findet, der dich erfüllt und nicht zerbrochen zurück lässt.

      Alles Liebe
      Tabea

  • Emily sagt:

    Ich hatte keine Stillprobleme. Sehr zum Leidwesen des Krankenhauses übrigens, das mir sooo gern eine Stilberatung auf die Rechnung setzen wollte. Die kleine hat getrunken wie ein Champion, in jeder Position, keine Schmerzen, kein nichts. Sobald wir zuhause waren gab’s erstmal eine Flasche. Warum? Weil Stillen selbst unter den besten Umständen einfach nur verdammt lästig ist. Und ich darauf keinen Bock hatte. Punkt aus. 4 Wochen haben wir kombiniert, dann war abgestillt.
    Es ist 2022. Alle hier aufgeführten Argumente sind veralteter, unrealistischer Schwachsinn. Die sexistische, transphobe, homophobe und im Kern einfach nur menschenverachtende Stillmafia muss endlich aussterben. Und mit der kommenden Generation wird sie das hoffentlich auch.

  • Antonia sagt:

    Was für ein bevormundender Quatsch. Ich wünsche mir ein Baby und werde es 100% nicht stillen, weil ich das einfach eklig finde und nicht will. Punkt aus, das reicht doch als Grund. Die armen werdenden Mütter, auf die du losgelassen wirst und mit dem Thema nervst. Hoffe du suchst dir einen anderen Beruf wo du nichts mit Menschen zu tun hast.