Schwangerschaft & Geburt
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Kaiserschnitt & Schmerzen: Wie du auch nach einem (ungeplanten) Kaiserschnitt schnell wieder “auf die Beine” kommst

Kaiserschnitt Geburt
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Deine Geburt sollte kein großes Ding werden.

Deinen Geburtsort hattest du sorgfältig gewählt.

Doch dann musste umgeplant werden – und das auch noch recht kurzfristig. Die Geburt wurde per Kaiserschnitt durchgeführt.

Und nun liegst du im Krankenhaus und alles ist ganz anders, als du es vorher erwartet hast.

Keiner von uns weiß was kommt, wenn die Zukunft noch vor uns liegt!

Wenn du das hier liest ist dein Baby wohl noch gut geschützt in deinem Bauch und du erwartest, es natürlich zu gebären. Das ist gut! Dieser Plan ist der sinnvollste, gesündeste und natürlichste auf der Welt.

Doch manchmal spielt das Leben ein anderes Spiel.

Vielleicht kamen im letzten Gespräch mit deiner Frauenärztin oder Hebamme Zweifel auf, ob die Geburt wie geplant laufen wird.

Dann ist es jetzt gut, wenn du dich noch einmal informierst, welche Kriterien einen Kaiserschnitt unvermeidbar machen und wie du dein Kind vielleicht doch noch so natürlich gebären kannst, wie ihr euch das gewünscht habt.

Diesen Artikel schreibe ich dir dennoch!

Ich möchte, dass du dich an ihn erinnerst, wenn es doch anders kommt.

Denn gerade nach einem Kaiserschnitt steht und fällt viel mit den verschiedenen Faktoren. Die entscheiden darüber, ob es dir bald wieder gut geht. Oder ob du noch lange in den Seilen hängst.

#1 Wenn du nach dem Kaiserschnitt Schmerzen hast: Nimm Schmerzmittel!

Während und direkt nach einem Kaiserschnitt wirst du automatisch mit Schmerzmittel versorgt. Das ist natürlich wichtig, damit dein Körper mit dem Kaiserschnitt-Schmerz der Operationswunde gut zurecht kommt.

Spätestens wenn du den Kreissaal verlassen hast und in Obhut der Schwestern auf Station bist, entscheidest du häufig selbst über die Menge an Schmerzmittel die du einnimmst.

Auf Schmerzmittel zu verzichten deinem Baby zuliebe?

“Der dümmste Fehler deines Lebens!”

Je länger du unter Schmerzen leidest, weil du auf Schmerztabletten verzichten möchtest, desto schlechter ist dein Baby versorgt.

  • Schmerzen sorgen dafür, dass du dich schlecht bewegen kannst
  • Schmerzen sorgen dafür, dass du dein Baby kaum heben kannst
  • Schmerzen sorgen dafür, dass die Muttermilch viel schlechter fliest

Die Schmerzmittel, die dir nach einem Kaiserschnitt zu Verfügung gestellt werden, sind vom embryotoxischen Institut an der Charite in Berlin als unbedenklich in der Stillzeit eingestuft worden. Dazu gehören: Ibuprofen, Paracetamol, Voltaren und bei starken, andauernden Schmerzen auch Dipidolor in Einzeldosen.

Eine gute Schmerztherapie bewirkt, dass du über eine wesentlich kürzere Dauer von Schmerzmedikamenten Gebrauch machen wirst. Die Entstehung eines Schmerzgedächtnisses wird verhindert!

Mit einer guten Schmerztherapie nach dem Kaiserschnitt

  • wirst du schneller und leichter mobil und selbstständig
  • wirst du besser und schneller auf die Bedürfnisse deines Babys reagieren können
  • wirst du erfolgreicher Stillen

Auch wenn ein Kaiserschnitt für die Ärzte heute Routine ist, ist es für deinen Körper eine große OP. Es ist unsinnig und nachteilig auf Schmerzmittel nach einer solch großen OP zu verzichten.

#2 Gerade auch bei geplantem Kaiserschnitt: Bucht ein Familienzimmer!

Ein Einzelzimmer gemeinsam mit dem frischen Papa zu buchen, kommt heute häufiger vor als früher. Trotzdem scheuen viele Paare die finanzielle Investition.

Der Preis für ein Familienzimmer – gerade nach einem Kaiserschnitt eine Investition in eure Zukunft als Familie!

“Sprecht darüber mit eurer Familie – lasst es euch zur Ankunft des neuen Erdenbürgers schenken.”

So könnt ihr vom ersten Tag an euer Baby selber versorgen. Nach einem Kaiserschnitt wirst du noch eine Weile auf gute Hilfe durch deinen Partner angewiesen sein.

Gemeinsam seid ihr stark als Familie!

Um “fit” in Sachen Baby zu werden, kann dein Begleiter sich vom Klinikpersonal gut anleiten lassen. Dann kannst du ganz in Ruhe nach und nach mehr Hand bei der Pflege eures Babys anlegen – so wie es eben grad geht.

Die Anwesenheit deines Partners wird dich entlasten,…

  • weil du nicht das Gefühl haben musst zu oft nach der Schwester zu klingeln
  • weil du wenn dein Baby weint sofort jemanden hast der reagieren kann
  • weil du schon bei frühen Hungerzeichen anlegen kannst – das erspart dir viel Stress
  • weil jemand da ist, der dich umsorgt weil er dich liebt, und nicht weil er bezahlt wird

#3 Trotz der Schmerzen nach Kaiserschnitt: Raus aus dem Bett!

Wenn du vorher noch nichts davon gehört hast wärst du überrascht!

Bereits 6-8 Stunden nach einer OP – also auch nach einem Kaiserschnitt – wirst du aufgefordert werden aufzustehen. Das ist heute so üblich, weil man weiß, dass dies durchweg positive Auswirkungen hat und einer gefürchteten Thrombose vorbeugt.

Erkundige dich frühzeitig, wann die Erstmobilisation geplant ist. Lass dir etwa eine Stunde vorher noch einmal zusätzliches Schmerzmittel geben!

Gut für deinen Kreislauf ist es, diesen bereits im Bett wieder in Schwung zu bekommen.

Dazu rotierst du deine Füsse in kreisenden Bewegungen. Oder du stellst die Beine abwechselnd an und legst sie wieder ab.
Auch die Hände können helfen: Bewege sie wie beim “Apfel pflücken”.

Dann heisst es irgendwann: Aufstehen bitte.

“Ein sogenannter Galgen ist zum aufstehen wenig hilfreich”

Geschickter ist es wenn du dich – wie heute von den meisten Pflegekräften angeleitet – über die Seite “en bloc” ins Sitzen aufrichtest.

Dabei stellst du deine Füße an und kippst dich mit deren Hebelwirkung in die Seitenlage. Die Hand deines oberen Armes drückt dich von der Matratze hoch, während du deine Beine die Bettkante hinab gleiten lässt. Wieder hast du die Hebelwirkung deiner Beine genutzt.

Weiter zum Bettrand kommst du indem du deine Pobacken im Watschelgang zum Bettrand bewegst.

In diesem Video, das ich für dich gefunden habe wird auch erklärt, wie das gemeinsam mit einem Mobilisationspartner funktioniert.

Wiederholungen sind wichtig

Nach dem ersten Aufstehen raus aus dem Bett ist es wichtig immer wieder diese Bewegung auszuführen.

Kleine Wege ins Bad um dich frisch zu machen oder zur Toilette zu gehen sind dabei sinnvoll. Größere Unternehmungen zum Buffet oder in die Teeküche können noch einen oder mehrere Tage warten!

Wichtig ist, dass dein Körper die Bewegung immer und immer wieder durchführt. Immer mit ausreichend Schmerzmedikamenten!

#4 Immer wichtig – auch nach Kaiserschnitt natürlich: Hol dir Hilfe!

Völlig egal, ob es die liebende Hilfe deines Partners oder deiner Familie ist – oder die Hilfe des bezahlten Personals.

Sag Ihnen was du gerade jetzt brauchst.

Etwas zu trinken, Hilfe beim Aufstehen, etwas Frischluft…

Hilfe dein Baby zu positionieren, die Windel zu wechseln oder es zu beruhigen wenn es weint.

Ohne Hilfe ist deine Situation nach der Operation recht aussichtslos. Du wirst merken, was du bald schon wieder alleine erledigen kannst. Doch bis dahin nimm die Hilfe in Anspruch, die du bei all den kleinen und großen Verrichtungen brauchst!

#5 Für den Stillbeginn nach Kaiserschnitt gilt: Häufig Stillen! Erfolgreich Stillen!

Hast du schon einmal die Behauptung gehört, dass der Kaiserschnitt ein Grund war, dass das Stillen nicht klappte? Diese Aussage kannst du getrost ins Reich der Ammenmärchen schieben.

Genau wie bei einer natürlichen Geburt hatte dein Körper die Schwangerschaft! Dein Brustgewebe hat sich grundlegend verändert und steht bereit die wichtige Nahrung für dein Baby zu produzieren!

In dem Moment als die Plazenta geboren wurde sind dann auch die Hormone weggefallen, die deine Milchproduktion noch gebremst haben!

Alles in deinem Körper steht parat!

Wichtig sind jedoch – wie nach jeder Geburt – einige Zutaten, um das Stillen erfolgreich in Gang zu bringen.

  • Ein Baby braucht häufige Mahlzeiten – stille es 8-12 Mal oder öfter nach Bedarf
  • Die Stillposition soll bequem für dich sein – mit Schmerzmittel findest du diese leichter
  • Lange Cluster-Stillphasen können anstrengend sein – mit Schmerzmittel hältst du trotzdem durch
  • Ausreichender, guter Schlaf ist wichtig, damit dein Körper die Kraft für die Milchproduktion hat. Guten, tiefen Schlaf findest du leichter, wenn du schmerzfrei bist
  • Das Anlegen deines Babys ist neu für dich – die zusätzliche Bewegungseinschränkung nach der OP verlangt nach einer guten Wahl der Stillposition. Lass dir vom Personal oder deinem Mann beim guten positionieren und Anlegen helfen

#6 Deine Gedanken haben Einfluss auf dein Schmerzempfinden nach dem Kaiserschnitt: Überprüfe deine Gedanken!

Ein unerwarteter Kaiserschnitt kann die eigenen Gedanken ganz schön ins Taumeln bringen.

Doch: ungeplante Kaiserschnitte sind niemals die Schuld von einer Mama!

Viele Faktoren kommen so ungünstig zusammen, dass manchmal so schnell entschieden werden muss, dass du es selbst vielleicht gar nicht mehr richtig mitkommst und überrumpelt bist.

Vielleicht war der Kaiserschnitt auch zu einem Zeitpunkt an dem du noch mehrere Wochen Schwangerschaft vor dir hattest.

All das zu tragen ist im ersten Moment nicht leicht.

Manchmal hilft es am Besten, erst einmal im “Jetzt” zu bleiben – das Grübeln auf später zu verschieben.

Denn “Nach der Geburt ist nach der Geburt” wie Hebamme Anja auf ihrem Blog schreibt – und das gemeinsame “Ankommen” können durchaus auch Stück um Stück nachgeholt werden.

Eines nach dem anderen! Ganz in Ruhe.

Fazit:

Du findest so viele Apelle in einem einzigen Artikel bescheuert?

Versteh ich.

Aber wenn wir Frauen nach der Geburt in einer so hilflosen Situation sind fällt es den meisten von uns anscheinend sehr schwer um Hilfe zu bitten. Wo sie doch sonst selbst ihre Frau stehen!

Häufig musste ich bei der Arbeit auf der Wochenbettstation feststellen, dass meine Hilfe, ein Schmerzmittel oder anderes zu spät in Anspruch genommen wurde.

Wie schnell du wieder auf den Beinen bist hängt vor allem davon ab, wie effektiv du die Unterstützung in allen Bereich in Anspruch nehmen kannst. Manchmal gehört auch ein Portiönchen Überwindung dazu.

Letztlich gilt: immer in Ruhe eines nach dem anderen angehen, vielseitige Unterstützung für Körper und Geist in Anspruch nehmen und die eigenen hohen Erwartungen auf ein realistisches Niveau bringen.

Was hast du erlebt mit deinem Kaiserschnitt? Hast du Freundinnen, die gerade schwanger sind – teil’ den Artikel mithilfe des Buttons unten, damit eine gute Schmerztherapie für ALLE endlich ganz normal wird.

Bis bald,
~Tabea

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • Yvonne R. sagt:

    Liebe Tabea, erstmal vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe selbst zwei ungeplante Kaiserschnitte hinter mir, einmal mit vorher 10 Stunden Wehen und einmal mit 3 Tagen Einleitung und 6 Stunden Wehen. Gerade der zweite war schwer für mich, 1. weil dies meine letzte Chance war ein Kind spontan zu entbinden( die Kinderplanung ist bei uns abgeschlossen).2. Weil es in dem Moment keine akute Gefährdung für mich oder meine Tochter gab, es bestand ‘nur’ aufgrund starker Schmerzen an der Narbe die Gefahr einer Ruptur und es passierte auch seit mehreren Stunden nichts am Muttermund und 3. hatte ich einfach das Gefühl, mich wieder umsonst durch die Einleitung ( bei der ich auch fast die ganze Zeit Wehen hatte) gekämpft zu haben. Aber am schlimmsten war es, das die Tatsache, das es für mich schwer war mit den Kaiserschnitten zu leben, immer runter gespielt wurde; es gehe dem Kind und mir doch gut. Gerade deswegen sind Artikel wie deine soo wichtig! Denn genauso wenig wie ich weiß, wie es ist sspontan zu entbinden, wissen viele nicht wie es ist, ( ungeplant) einen Kaiserschnitt zu bekommen!!

    • Tabea Laue sagt:

      Liebe Yvonne,

      danke für deinen Einblick in deine persönliche Geschichte.

      Manchmal ist die moderne Medizin einfach Segen und Fluch zugleich und Unbetroffene können gar nicht abschätzen was für die gerade Betroffene aktuell und auch noch auf viel längere Zeit ihre Situation gerade bedeutet.

      Mitgefühl, Empathie und echtes Interesse sind da hilfreich … und die Tatsache dass wir – zb hier – darüber sprechen und schreiben.

      Nur so können wir das Bewusstsein dafür öffnen, dass es eben nicht mit einem “seid froh dass ihr gesund seid” getan ist! Auch wenn dies natürlich stimmen mag …

      Aber auch wenn du persönlich nicht weisst, wie andere Geburten waren (die ja überhaupt eh immer verschieden sind) – so weisst du, dass du zwei wunderbare Kinder getragen, beherbergt und geboren hast und dass du damit einen der größten Schätze gefunden hast.

      Kurze Anmerkung noch am Rande: Im Formular hatte sich deine eMailadresse im Klartext eingeschlichen … ich habe sie in deinen Namen geändert, ich hoffe das ist ok so.

      Bis bald & alles Gute für euch
      ~ Tabea

  • Sarah sagt:

    Liebe Tabea,

    vielen Dank für Deinen Artikel!

    Nach 20h Wehen statt dem erwarteten “Go” für die Pressphase die Ankündigung eines Kaiserschnittes zu bekommen hat mich getroffen und musste im Nachgang erstmal verarbeitet werden.
    Ich wünschte, ich hätte Deinen Artikel vorher gelesen – es wäre mir einiges erspart geblieben.
    Ich kann alle Tipps nur unterschreiben.
    Den Fehler, die Einnahme des Schmerzmittels nach hinten zu schieben, weil es bestimmt irgendwie geht, habe ich erst gestern wieder gemacht. Ergebnis: heulende, fast bewegungsunfähige Mutter und heute Angst vor jeder falschen Bewegung, die weh tun könnte.
    Und auch das Familienzimmer möchte ich allen Neu-Mamis (und besonders denen mit KS) ans Herz legen. In unserer ersten Nacht im KH war kein Familienzimmer frei. Daher musste mein Mann nach Hause und nachdem unser Sohn das erste Mal Fruchtwasser gespuckt hat, ohne dass ich ihm helfen konnte, musste er ins Kinderzimmer der Station. Das war keine schöne Erfahrung. Die weiteren Nächte zu dritt waren da ganz anders. Auch wenn ich den kleinen nicht selbst aus dem Bett heben konnte, konnte ich mich doch um ihn kümmern, wenn mein Mann ihn mir in den Arm gelegt hat.
    Das war sehr wichtig für unsere Beziehung und auch für mich. Ich wollte mich nicht “hilflos” fühlen.

    Vielen Dank für Deinen tollen Artikel!
    Sarah

    • Tabea Laue sagt:

      Liebe Sarah,

      natürlich hab ich dir ein ganz anderes Geburtssetting gewünscht und wäre vorher nie auf die Idee gekommen diesen Artikel SO zu schreiben.

      Danke für deine Rückmeldung!

      Ich wünsche dir von Herzen, dass du nun zu Hause in Ruhe, mit viel Hilfe und genug Schmerzmittel dein Wochenbett und euer Baby in vollen Zügen genießen kannst!

      Ganz herzliche Grüsse und bis bald,
      ~ Tabea

  • Skadi Krüger sagt:

    Hallo liebe tabea, ich hatte einen notkaiserschnitt leider mit Vollnarkose weil die Spinale nicht wirkte (bin aber gut drüber weg weil ich immer gesehen habe, dass es meiner Tochter und mir gut geht!) sie hatte die Nabelschnur 5 mal um den Hals und deswegen fielen die Herztöne dauernd ab. Da hatte ich echt kaum schmerzen nach der Sectio. Und dann 7 Jahre später hatte ich einen (leider) geplanten 2. Kaiserschnitt. Die spinale musste 2 mal gestochen werden, weil die erste wieder nicht saß…(am Ende war Verdacht auf Überdosierung und endete mit 3 Std im aufwachraum obwohl ich ja wach war…) jedenfalls waren die Schmerzen bei diesem KS so schlimm!! Ich hatte dauernd geheult und konnte mich nicht drehen und nix. Und immer wenn ich nach der Schwester klingelte hieß es: Sie dürfen nur alle 6 Std eine ibu! Wohl gemerkt das ich ibu auch bei Kopfschmerzen nehme! Es hat nicht geholfen und ich habe nichts anderes bekommen. Ich habe mich so schlecht behandelt gefühlt! 2 Wochen hatte ich noch schmerzen… Meine gyn las mir aus dem op Bericht vor das Verwachsungen gelöst wurden. Ich denke daher auch diese starken Schmerzen. Jetzt bin ich wieder schwanger in der 11.woche und habe jetzt schon Angst vor dem KS! Ich werde mir auf jedenfall andere Krankenhäuser ansehen und alles genau im Vorgespräch erzählen. Und meine gyn sagte die sollen einen “Schmerztherapieplan ” erstellen! Wusste gar nicht das es sowas gibt! Beim 2.ks war auch alles so hektisch und unfreundlich wie am Fließband und auch auf der wochenstation.. Ich hoffe das der 3.ks nicht wieder so schlimm wird! Außerdem möchte ich fragen ob ich wg dieser Erfahrung vorher ein Beruhigungsmittel bekommen kann. Ich glaub sonst spring ich da vom Tisch! Und ich möchte ja keine Vollnarkose .

    Liebe Grüße,
    Skadi

    • Liebe Skadi,

      herzlichsten Glückwunsch zur Schwangerschaft <3

      Danke, dass du hier so offen über deine Berichte schreibst. Und ein Hoch auf deine Ärztin, dass sie dich schon über Aspekte der Schmerztherapie informiert hat.

      Du hast auf die harte Tour lernen müssen, dass es ganz wichtig ist, dass du für dich selber sorgst. Das verschafft dir diesmal einen riesigen Vorteil! Lass dir den nicht ausreden, sondern schau genau hin, was du an Vorbereitung brauchst. Das hat sicherlich mehrere Teilaspekte. Organisatorische, Absprachen treffen ... aber auch für dich nochmal ins Reine kommen, denn ich bin mir sicher, dass du davon viel mehr profitierst als von Beruhigungspillen - die helfen nur kurzfristig 😉

      Wenn du magst schreib mir eine kurze Mail und ich schicke dir den Kontakt zu 2 Frauen, von denen ich glaube, dass ihre Arbeit dir helfen kann.

      Lieben Gruß und in allen Fällen alles Gute für dich,
      ~Tabea

      • Skadi Krüger sagt:

        Danke für deine Antwort liebe tabea,

        Das Problem ist (wovor ich auch Angst habe) das nicht auf mich gehört wurde! Es hieß strickt alle 6 Std eine ibu! Ist das denn so üblich oder hätte ich wirklich was anderes bekommen können? Ich durfte angeblich nichts anderes und nicht öfter wegen des Stillens…..
        Das mit dem Beruhigungsmittel hast du vollkommen recht! Wenn ich ein kh gefunden habe indem ich mich wohl fühle und alles abgeklärt ist, werde ich bestimmt ruhiger an düse Geburt ran gehen!

        • Es ist weder üblich, noch unüblich. Denn die Schmerztherapie wird klinikintern geregelt.

          Allerdings gibt es zahlreiche Schmerzmedikamente, die mit dem Stillen vereinbar sind. Auch sehr, sehr, sehr starke Schmerzmittel.

          Arzneimittelinformationen für die Schwangerschaft und Stillzeit gibt es auf http://www.embryotox.de – dort können Ärzte zb. auch konkrete, fallbezogene Informationen erhalten.

          Da du “dein Problem” bereits siehst, ist es gut zu sehen, WIE du dafür sorgen kannst, dass auf dich gehört wird. Das kannst du sicherstellen, unabhängig davon, WO deine Geburt stattfindet – aber natürlich ist die sorgfältige Auswahl deines Geburtsortes für die Umstände in denen du dich dann befindest hilfreich!

          Ich wünsche dir, dass du die Begleiter findest, mit denen sich deine Wege leicht anfühlen werden.

          Herzliche Grüße,
          ~Tabea

  • Aysun sagt:

    Liebe Tabea,
    vielen Dank für den tollen Artikel! Nach 20 Stunden Wehen musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden! Es war das schlimmste Erlebnis in meinem Leben!!! Jetzt nach 2,5 Jahren bin ich erneut schwanger! Irgendwie glaube ich, dass ich wieder kein Glück haben werde und möchte vielleicht einen geplanten KS in Erwähgung ziehen! Ich habe solche Angst vor der normalen Geburt, Angst sie könnte erneut mit einem KS enden! Das Schrecklichste ist wirklich das Überrumpelt werden! Danke für den tollen Artikel!!!
    GlG, Aysun

    • Liebe Aysun,

      dass dich diese Ängste umtreiben ist ein wichtiges Warnsignal aus deinem Inneren. Auf dieses Warnsignal kannst du ganz unterschiedlich reagieren… du kannst dich für einen “kontrollierbaren” Kaiserschnitt entscheiden. Klar. Du kannst versuchen ihn gemeinsam mit deinem Ärzteteam zu einem selbstbestimmten Kaiserschnitt zu machen. https://tabealaue.de/kaiserschnitt-selbstbestimmt-geburt/

      Oder du kannst eine ganz andere Herangehensweise ausprobieren und dich auf eine VBAC vorbereiten. Eine Geburt, die unter ganz anderen Vorzeichen startet. Eine Geburt, auf die du dich bis dahin auch mental ganz anders vorbereitet hast. Selbst wenn du gerade nur den einen o.g. Weg siehst, um die Kontrolle zu behalten – es gibt viele weitere.

      Ich lade dich herzlich ein, dass wir einmal miteinander darüber sprechen – ich bin mir sicher, dass es jemanden gibt, der dich auf dem Weg durch eine selbstbestimmte Schwangerschaft und in der Vorbereitung auf deine SELBSTbestimmte Geburt unterstützen kann.

      Such dir gern einen von den freien Terminen unter https://tabealaue.de/termine aus – dann überlegen wir gemeinsam. Ich freu mich, wenn ich dir so weiterhelfen darf 😀 – also scheu dich nicht 😉 (es kostet dich nur ein wenig Zeit und einen offenen Geist).

      Herzlichen Glückwunsch also zu deinem neuen SchwangerschaftsGLÜCK und eine wunderbare Zeit,
      ~Tabea

  • Vicky sagt:

    Hallo liebe Tabea,
    Die letzten Kommentare sind zwar schon etwas älter aber es ist mir nun trotzdem ein Bedürfnis, etwas dazu zu schreiben… ich habe mein erstes Kind vor knapp zwei Wochen auch durch einen ungeplanten Kaiserschnitt bekommen und es war schrecklich! Das überrumpelt werden, selbst wenn die Entscheidung nach über 30 Stunden “Vorbereitung”, davon 7 Stunden Presswehen und sowieso der Beginn mit einer platzenden Fruchtblase – von mir selbst kam… man ist trotzdem einfach nicht genug darauf vorbereitet. Ich habe mich so betrogen gefühlt, um alles, was ich mir vorher gewünscht habe. es sollte eigentlich alles so natürlich wie möglich Laufen, ohne Schmerzmittel usw. Und im Endeffekt hatte ich von allem die volle Dröhnung und NICHTS war, wie erhofft. Der Satz, dass es uns doch nun gut geht, hat wirklich auch nicht geholfen, der Schmerz blieb ja der gleiche. Also der innerliche Schmerz und der körperliche durch die Naht und alles auch. Unser Glück und meine Rettung war wirklich, dass alles möglich gemacht wurde, damit wir ein Familienzimmer bekommen! Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, wie das hätte funktionieren sollen. Auf der Station war es so hektisch, alle waren gefühlt sofort wieder weg, dauernd würde man gestört, jeder erwartete irgend etwas anderes von einem und ich selbst war durch die 10000 verschiedenen Medikamente noch gar nicht wieder zurechnungsfähig… unsere weitere Kinderplanung haben wir nun erst mal verschoben und müssen das vorher definitiv auch erst einmal ordentlich auf- und verarbeiten! Ich habe jetzt schon Angst vor einer weiteren Geburt, obwohl ich mich auf die erste sogar richtig gefreut habe! Danke für deinen Artikel, der mir gezeigt hat, dass meine Gefühle so völlig ok und nicht übertrieben oder so sind! Dieses Gefühl bekommt man in einem Krankenhaus nämlich wirklich schnell :/

    Liebe Grüße
    Vicky

    • Liebe Vicky,

      danke für deine offenen Worte – sie sind so wichtig <3

      Wunden brauchen Zeit zum Heilen. Innerlich und äußerlich. Aber eben nicht NUR Zeit, sondern manchmal etwas HILFE. Hol dir die an einer Stelle wo du sie auch wirklich bekommst und nicht wieder das Gefühl hast, es sei doch nicht der Rede wert. Es IST der Rede wert!

      Wenn ich Mamas begleite, arbeite ich gern mit dem Babyheilbad - vielleicht ist das ja was für euch, was ihr schonmal und erstmal für euch tun könnt - ein dünnes Buch und du brauchst nur die relevanten Passagen lesen, sehr lohnenswert für die Durchführung und ich hab schon kleine und große Wunder damit erlebt.

      Alles Liebe für euch,
      ~Tabea

  • Tanja sagt:

    Hallo, ich habe vor 5 Tagen auch meinen 2 ks hinter mich gebracht. Es war ein Wunder das dieses zweite Kind überhaupt entstand, denn ich war traumatisiert vom ersten ks der jetzt fast 8 Jahre zurück lag. Ich hätte hier soviel zu erzählen. Vieles was schon gesagt wurde und neues das ich erst verarbeiten muss aber eigendlich möchte ich nur sagen das es viel,viel mehr Aufklärung geben muss. Beim Personal angefangen die immernoch von Schmerzmittel abraten und ein schlechtes Gewissen erzeugen bis hin zu den Angehörigen die sowas sagen wie ” es ist doch alles gut” und schlussendlich auch bei den Betroffenen Frauen. Ja, für mich sind wir ks- Mütter Betroffene wenn nicht sogar Opfer. Danke das es doch artikel gibt die die Wahrheiten über Kaiserschnitte ansprechen.

  • Jenny sagt:

    Hallo,

    danke für diesen tollen Artikel, der doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und doch noch so aktuell ist.
    Ich habe heute in einer Woche einen geplanten Kaiserschnitt. Alle Versuche unser Baby noch in die richtige Richtung zu leiten sind fehlgeschlagen. Der KS war von Anfang an für mich keine Option, ein Graus und die absolute Horror Vorstellung. Aus meinem Umfeld bekomme ich wenig Verständnis und auch oft die hier schon erwähnten Kommentare zu hören.
    “Gott sei Dank gibt’s den KS” oder “ach, alles nicht mehr so schlimm, wenn das Kind erstmal da ist”
    …ich habe angefangen zu denken, dass ich mich “anstelle” und mit meinen Gefühlen übertreibe und versucht zu verdrängen.
    Jetzt aber ist es nicht mehr lange.. und die Chance spontan zu entbinden, verschwindend gering.
    Ich habe viel geweint und versucht alles mit mir auszumachen.. und heute stoße ich auf diesen Artikel und weiß jetzt, ich bin nicht allein mit meinen Gedanken, Ängsten und Zweifeln. Das hilft ungemein…
    Danke dafür!

  • Sara sagt:

    Endlich ein Artikel, der nicht nur behandelt, wie schlimm gewisse Dinge sind, sondern auch gleich Tipps gibt, was man im Zweifelsfall tun kann.
    Ich verstehe überhaupt nicht, wie Leute die Ängste vor einem Kaiserschnitt und die damit verbundenen Traumata so herunterspielen können. Ich hatte zwei natürliche Geburten mit leider fatalen körperlichen Folgen, die ich wohl nie wieder loswerde und auch da bekommt man genau dieselben Kommentare: Aber du hast doch ein gesundes Kind. Ja klar, ändert nur nichts daran, dass man eine lebenslange körperliche Behinderung hat. Und obwohl ich deswegen nun einen geplanten Kaiserschnitt anstrebe, weil ich nun endgültig mit der natürlichen Geburt durch bin, nachdem ich auch noch beim zweiten Anlauf eine Verletzung erlitt, die aber zumindest nach einem Jahr wieder in den Griff zu kriegen war, hadere ich jeden Tag und frage mich, wie ich dieser Situation, anderen Menschen so ausgeliefert zu sein, entgehen kann. Jeder Moment des Kaiserschnitts macht mir einfach nur Angst und das, obwohl es in meinem Fall wirklich kein gutes Argument gibt, die natürliche Geburt zu glorifizieren, die mich so viel gekostet hat. Aufgeschnitten zu werden ist einfach extrem. Danach auf Hilfe, Schmerzmittel und den Wohlwollen medizinischen Personals angewiesen zu sein ist einfach total verunsichernd. Der Unterschied für mich ist, dass man bei der Geburt im Grunde durch muss, ab einem gewissen Punkt läuft sie und es kommt, was kommt. Beim geplanten Kaiserschnitt muss man erscheinen und man weiß vorher, was einem blüht. Das hat Vor- und Nachteile. Kurz vorher finde ich es gerade nicht so gut, dass ich weiß, was auf mich zukommt…

  • Judith sagt:

    Liebe Tabea, vielen Dank für diesen immer noch so wichtigen Artikel – gerade über Schmerzmedikation nach Sectio ist es js sehr schwer, Informationen zu finden. Mir ist aufgefallen, dass der Link, der hinter dem Dipidolor hinterlegt ist, nicht (mehr?) stimmt – er verweist bei Embryotox auf Diclofenac, müsste aber doch zu Piritramid führen. Viele Grüße und ganz herzlichen Dank für Deine Arbeit!