Stillprobleme
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Milchstau? Die 5 wichtigsten Maßnahmen, mit denen du den Milchstau lösen kannst

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Fühlst du dich richtig krank? Leidest du unter einem Milchstau und möchtest wissen was du bei Milchstau tun musst? In dieser Zusammenfassung erkläre ich dir, was notwendig ist, um den Milchstau zu lösen.

Denn das Problem, wenn du den Milchstau nicht lösen kannst:

  • Dein Baby bekommt weniger Milch so lange der Milchstau besteht
  • Du leidest weiterhin oder in Kürze unter Schmerzen durch den Milchstau
  • Du kannst eine Mastitis bekommen
  • Deine Brust kann einen Abszess bilden, wenn der Druck im Gewebe zu groß wird

Deshalb ist es bei einem Milchstau immer wichtig, direkt mit den richtigen Maßnahmen zu beginnen.

Bevor du beginnst den Milchstau lösen zu wollen, solltest du hier nachsehen, ob deine Symptome überhaupt einen Milchstau vermuten lassen.

Ebenso wichtig – ein Milchstau, eine Mastitis und ein Abszess sind NIE ein Grund, um schnell abzustillen!

Es gibt deutlich bessere Möglichkeiten!

So lässt sich der Milchstau lösen

Wenn wir in der Beratung über den Milchstau sprechen, ergibt sich immer ein “Maßnahmen-Kanon”. Was dazu gehört, erkläre ich dir hier genauer.

#1 – Den Milchstau lösen durch Anlegen & Stillen

Jedes Mal wenn du stillst, wird der sogenannte Milchspendereflex ausgelöst.

Und jeder Milchspendereflex ist DEINE CHANCE den Milchstau loszuwerden.

Der hilft quasi “von hinten” und schiebt kräftig an. Und es kann sein, dass du genau das bereits mit einem stechenden Schmerz spürst ungefähr zu dem Zeitpunkt zu dem dein Baby mit dem Schlucken beginnt.

Wenn der Milchstau klein ist, wird er in Kürze besser werden.

Fast wie von Zauberhand.

Wichtig ist dazu, dass du häufig Stillst, denn wie gerade erwähnt hast du so die wieder und wieder die Chance, dass sich der Stau einfach während dem Stillen löst.

Es kann sogar sein, dass dein Baby ganz instinktiv häufiger Stillen möchte. Lass das ruhig zu!

Manchmal kann es auch sein, dass durch die Milchmenge, die aus dem einen blockierten Milchgang nun fehlt, der Hunger schneller zurück kommt. Dann nutze es und lege dein Baby bevorzugt an der betroffenen Brust an.

Wichtig ist, dass du den Hunger deines Babys in dieser Situation nicht mit einem Fläschchen stillst, denn das würde im blödesten Fall eine sehr lange Schlafphase auslösen. So ein Fläschchen-Koma wirkt bei Stillkindern manchmal wie die Riesen-Portion Schweinebraten auf dem Scheunenfest.

Und schlafend kann dir dein Baby einfach nicht helfen.

Dann biete deinem Baby lieber wechselseitig beide Brustseiten an.

Sollte all das Anlegen & Stillen den Milchstau nicht lösen oder sollte Stillen gerade nicht möglich sein, ist eine effektive Handentleerung möglich.

Dabei ist es wichtig, dass du weißt, dass du die Milch NICHT aus den hinteren Brustbereichen nach vorne ausstreichst (sonst entstehen rote Streifen und das Gewebe wird zusätzlich gereizt), SONDERN unbedingt nur die Methode der manuellen Handentleerung nutzt. Das ist meist effektiver als die Pumpe, welche vor allem auf die freien Milchgänge eine Wirkung hat.

Der Vorteil: Die Handentleerung kannst du sehr gezielt auf den verstopften Milchkanal anwenden.

Solltest du nicht sicher sein, was ich meine, sprich deine Stillberaterin darauf an und lass es dir erklären.

Meist ist eine Kombination von Stillen & manueller Handentleerung nach der Stillmahlzeit der Weg, der am besten hilft den Stau zu lösen.

#2 – Bei Milchstau vor dem Anlegen wärmen

Eine typische und sehr sinnvolle Empfehlung ist, die betroffene Brust vor dem Anlegen zu wärmen.

So erweitern sich die Gefäße und die Durchblutung funktioniert gut. Die Milch fließt oft leichter.

Zum Wärmen der Brust vor dem Anlegen eigenen sich

  • warme Kirschkernkissen (Achtung warm, nicht heiß!)
  • warme, feuchte Tücher – zum Beispiel Mullwindeln und darüber Handtücher
  • und wenn du eine “trockene” Lösung brauchst, kannst du statt Tücher auch Pamperswindeln nutzen. Keine umweltfreundliche Lösung, aber in der Notsituation eine große Hilfe, denn so wird die Wärme eine ganze Weile gehalten.

#3 – Bei Milchstau nach dem Anlegen kühlen

Egal ob du direkt den Milchstau lösen konntest oder nicht: Kühlen lindert und reduziert Schmerzen & Entzündung.

So kannst du nach dem Anlegen deiner Brust etwas Ruhe gönnen und mit einem kühlen Umschlag auch das Gewebe kühlen.

Quarkpads kannst du sehr einfach selbst herstellen. Sie haben zudem entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Eingeschlagen in Mullkompressen hat der Quark direkten Hautkontakt, ohne dass die Sauerei zu groß wird.

Eisakkus sind nicht geeignet oder nur im äußersten Notfall. Dann müssen sie gut eingewickelt werden, damit keine Erfrierungen entstehen. Aus dem gleichen Grund, soll die Anwendung auf 10 bis maximal 20 Minuten begrenzt und lieber zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden.

Ein typisches Hausmittel sind gekühlte Kohlauflagen. Dazu wird ein rohes Kohlblatt abgelöst und mit dem Nudelholz ausgerollt. Durch die microfeinen Risse dringt der entzündungshemmende Kohlsaft aus. Das Kohlblatt kann direkt vom gekühlten Kohl abgelöst und sofort genutzt werden.

#4 – Ursachen des Milchstaus herausfinden

Natürlich kann ein Milchstau entstehen, weil es plötzlich stressig war oder ein Familienstreit im Raum stand.

Dann ist es wichtig, den Ruhe zu finden, den Milchstau zu lösen und in Ruhe weiterzumachen.

Bei wiederkehrenden Milchstaus können jedoch eine ganze Reihe von Ursachen dahinter stehen. Das können zum Beispiel sein:

  • ein zu kurzes Zungenbändchen
  • eine Infektion die durch wunde Mamillen entstanden ist und noch nicht ausgeheilt ist
  • ein schlecht sitzender BH
  • eine Trageweise oder Tragehilfe die Milchgänge abdrückt
  • eine Fettzusammensetzung der Muttermilch, die die klümbchenbildung begünstigt
  • ein Vasospasmus

und vieles mehr.

Solltest du an wiederkehrenden Milchstaus leiden, warte nicht zu lang und finde gemeinsam mit einer Stillberaterin heraus, wie ihr die Ursachen lösen könnt, damit du dich nicht immer mit dem Stau und den Schmerzen rumärgern musst.

Denn so ein Milchstau legt dich gut und gerne einige Tage flach.

#5 – Spezielle Maßnahmen, die die Ursache deines Milchstaus bekämpfen

Die Möglichkeiten die Ursachen von Milchstaus zu lösen, sind so vielseitig, wie die Ursachen selbst. Versteht sich von selbst.

So kann es notwendig werden, dass du deine Ernährung anpasst oder einen Spezialisten für das Zungenbändchen deines Babys konsultierst. Es kann notwendig werden, dass du (vorübergehend) Medikamente einnimmst, die mit dem Stillen vereinbar sind.

Für eine individuelle Beratung zum finden der Ursachen, kannst du dich gerne jederzeit an mich wenden.

Wenn du den Milchstau nicht lösen kannst?

Auch wenn du einen akuten Milchstau nicht lösen kannst ist Vorsicht geboten.

Werden die Symptome nach 24 Stunden weiter schlechter oder nach 48 Stunden nicht deutlich besser, solltest du dringend ärztliche Hilfe hinzuziehen. Parallel dazu auch eine Stillberaterin, die dir bei der stillfreundlichen Umsetzung der ärztlichen Empfehlungen helfen kann.

Das ist auch vor allem deshalb so wichtig, weil du sonst Gefahr läuft, dass du eine Brustendzündung oder sogar einen Abszess im Brustgewebe bekommst, der dann punktiert oder operiert werden muss.

Dem möchtest du ja vorbeugen! Oder?

Hattest du schon einmal einen Milchstau? Welche Maßnahmen hast du angewendet, um ihn zu lösen?

Wenn du Hilfe bei Stillproblemen brauchst, melde dich gerne einfach über das Kontaktfeld bei mir.

Alles Liebe und bis bald,
~Tabea

 

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • Claudia sagt:

    Mein bester Milchstau-Löser? Mein Mann 😀
    Ihm konnte ich genau sagen, wo er wie feste saugen musste, um den Milchpfropf zu lösen. Bei meinem ersten Sohn hatte ich stressbedingt gleich in seiner 7.Lebenswoche einen so blöden Milchstau, dass meine damalige Stillberaterin irgendwann nur noch sehr verzweifelt andeutete, vielleicht sollte mein Mann mal … Bester Rat EVER!!!

  • Franziska sagt:

    Hey ,
    Ich habe sehr schnell abgestillt ( habe abends und nachts gestillt )
    Leider hat weder mein Frauenarzt noch meine Nachsorge Hebamme haben Zeit …
    Ich habe in jeder Brust einen Milchstau und eine sitzt sogar direkt an der Brustwarze … dank deinem Video habe ich es ein bisschen verbessern können allerdings nicht ganz … wie bekomme ich denn den jetzt ganz weg ?
    Mit freundlichen Grüßen
    Franziska

    • Liebe Franziska,
      ich hoffe du hast inzwischen Besserung erfahren – bei akuten Stillproblemen kannst du jederzeit eine Stillberatung buchen oder (bei mir) in den Stillclub kommen, wo es u.a. eine ausführliche Erste Hilfe bei Milchstau gibt, die dich durch alle Maßnahmen hindurch begleitet und wo ich auch in der Sprechstunde auf alle weiteren Fragen antworten kann.
      Lg
      Tabea

  • Julia sagt:

    Hallo, ich habe einen Milchstau in der rechten Brust, allerdings kann ich meinen Sohn nicht stillen, da er durch eine Magensonde ernährt wird. Ich hatte letztes Wochenende schon einen Milchstau, der war aber innerhalb kurzer Zeit wieder in Ordnung, jetzt ist es etwas heftiger, bin total ausgenockt mit Gliederschmerzen, Durchfall, Brustschmerzen und ich bin total schwach auf den Beinen. Das wird langsam besser, aber am ersten Tag dachte ich dass ich es nicht mal vom Klo wieder ins Bett schaffe ohne umzukippen…
    Ich hab für mich beschlossen dass ich “abstillen” will, wenn man das beim abbpumpen so nennen kann. Der kleine braucht Unterstützung von mir das wir ihn langsam das saugen beibringen können, und dazu muss ich fit sein. Außerdem haben wir noch einen guten Vorrat an Muttermilch in der Gefriertruhe. Die fast drei Wochen im Krankenhaus waren echt psychische Belastung für mich…
    Mein Mann kann auch nicht ewig Zuhause bleiben.