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33 Wege um zum Helden-Papa im Wochenbett zu werden – und weit darüber hinaus!

Die Bedeutung vom Papa im Wochenbett und für das Stillen
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Während ich hier ja üblicherweise vor allem für die werdende Mama blogge (als Papa bist du natürlich immer eingeladen mitzulesen 😀 ), richte ich mich heute an dich als werdenden Papa.

Auslöser ist die Artikel-Kooperation mit Olivia von Hebammenwissen.info gewesen. Sie hat gerade ihre “Väterwoche” zu Ende gebracht und ich durfte einen Gast-Artikel über “3 verrückte Informationen für Papas zu dem Thema Stillen” beitragen.

Unter anderem zeige ich darin auf, wie wichtig es ist, dass du als Papa das Stillen unterstützt, wenn du möchtest, dass dein Baby vom ersten Tag an artgerecht und gesund ernährt wird.

Während in anderen Kulturen vor allem die Meinung der eigenen Mutter oder Schwiegermutter zählt, gehören diese hierzulande zwar auch mit zu den Erfolgsfaktoren des Stillens. Aber am schwersten wiegt deine Meinung als Papa.

Wie du die Bedeutung des Stillens für die Gesundheit deines Babys und für die Gesundheit deiner Frau einschätzt, hängt natürlich davon ab, welche Informationen dir zu Verfügung stehen.

Aber unabhängig davon, wie ihr euch für die Ernährung eures Babys entscheidet, kannst du zum Helden für dein Baby und deine Frau werden. Im Wochenbett und weit darüber hinaus.

Heute also 33 Rollen die du einnehmen kannst, um deiner kleinen Familie ein wertvoller Held zu sein.

1. Geburtsbegleiter

Das Wochenbett beginnt zwar genau genommen erst nach der Geburt der Plazenta, aber schon während der Geburt bist du ein wichtiger Teil und Begleiter.

Wenn du allerdings damit haderst. Wenn du dir nicht vorstellen kannst die Begleitung deiner Frau ganz alleine zu tragen. Wenn es dich innerlich gruselt, wenn du an die Situation der Geburt denkst.

Dann tu euch allen etwas Gutes und steh dazu!

Es gibt wunderbare Möglichkeiten deine Rolle als Geburtsbegleiter zu festigen oder zu ergänzen.

Weltweit ist das “personelle Setting” für die Geburt kulturell ganz unterschiedlich geprägt. In unserer aufgeklärten Gesellschaft darf es einfach nicht zum Problem mutieren, wenn du als Papa dazu stehen möchtest, dass du dir nicht sicher bist, ob du die Geburt aktiv begleiten möchtest.

Eine – in meinen Augen – unglaublich wertvolle Ergänzung kann die Begleitung von euch beiden (!!) durch eine Doula sein. So hast du zb. bei einer längeren Geburtsdauer einen weiteren Teamplayer an deiner Seite.

2. Vorbereiter

Gelegentlich ist alles perfekt vorbereitet, wenn es zur Geburt losgeht.

Doch die Regel ist das nicht.

Während deine Frau also die ersten Tage (vermutlich) in der Klinik verbringt – so entscheiden sich noch die meisten frischen Eltern – hast du in Ruhe Zeit zu Hause “klar schiff” zu machen.

Durch die heute so kurzen Zeiten für den Aufenthalt auf der Wöchnerinnen-Station nach der Geburt, scheint das Wochenbett nach 3 Tagen mit der Entlassung für viele bereits beendet.

Auch wenn die ersten Tage geschäftig zwischen verschiedenen der Klinikroutine geschuldeten Terminen waren: Zu Hause ist für deine Frau und euer Baby das Wichtigste nochmal auf null runterzufahren. Sonst ist Überforderung vorprogrammiert.

3. Nachschieber

Für die Tage in der Klinik hat deine Frau vermutlich eine kleine Tasche vorgepackt. Das ist gut so. Ich plädiere da ja eher sich auf das Notwendige zu beschränken (auch wenn ich selbst wohl mit einem Riesenkoffer unterwegs wäre – welch’ Ironie).

Daher ist es ganz gut schon mal vorab einen Blick in den Schrank deiner Frau geworfen zu haben und Dokumente sortiert zu haben. Genauso kann es hilfreich sein ein Körbchen mit “eventuell” gebrauchten Dingen bereit zu stellen.

4. Bonder

Wenn mit deinem Besuch in der Klinik eure kleine Familie gerade komplett ist, solltest du unbedingt Haut zeigen! Noch schöner kannst du die Zeit der ersten Tage natürlich vor Ort nutzen, wenn ihr die Möglichkeit habt gemeinsam ein Familienzimmer zu beziehen.

Mit einem Oberteil, das sich öffnen lässt – ich denke an ein knöpfbares Hemd oder eine Sweatjacke mit Reißverschluss – sitzt du nicht ganz so nackig rum.

Warum ich für mehr nackte Männerhaut plädiere?

Für dein Baby!

Bisher kennt es ja vor allem deine Stimme. Wenn gerade eine Stillmahlzeit zu Ende gegangen ist, kann es nun auch dich, deinen Geruch, deine Wärme und deine Papa-Berührungen kennenlernen.

Du hast Angst vor komischen Blicken? Ich bitte dich. Das machst du für dein Baby 😀 ….(pssst: und für dich – probier es aus)

5. Türsteher

Je nachdem wie nah und reichhaltig Familie und Freundeskreis bei euch sind, kann der Besucherstrom zu einem Besuchersturm ausarten. Mit zwei oder mehreren frischen Mamas in einem Klinikzimmer potenziert sich das sehr schnell.

Zum Wohle aller Beteiligten und Betroffenen: such du das Gespräch mit den Besuchern.

  • Sprecht aber auch miteinander schon vorab an, wie ihr euch die Regulierung eures eigenen Besucherstromes vorstellt.
  • Lade eigene Besucher zu einem Spaziergang ein (mit oder ohne Baby)
  • Bitte auch allgemein höflich darum, dass Besucher gehen – eigene, wie auch bei Bedarf Besuch der Nachbarfamilie.
  • Sprich mit dem Pflegepersonal, wenn ihr das Bedürfnis nach besuchsfreien Zeiten habt – ein entsprechendes Türschild wird euch sicher gern zur Verfügung gestellt.

Sucht konstruktive Lösungen, gemeinsam mit den Beteiligten. Im Vordergrund müssen dabei allerdings wirklich die Bedürfnisse der frischen Mamas und Babys stehen.

6. Heimholer

Wenn die erste gemeinsame Autofahrt ansteht wird es nochmal spannend!

Zur Abholung ist es ganz wichtig, dass eine Garnitur Wäsche und ggf. was Warmes für “obendrüber” zur Verfügung steht.

Am besten packt ihr alles zusammen mit dem Baby-Autositz so zurecht, dass du es nur noch mitnehmen musst. Oder du stellst es dir schon vorab im Auto bereit.

7. Erinnerungs-Schaffer

Bist du bei euch der Fotobeauftragte? Oder macht das eigentlich deine Frau?
Vielleicht überlegt ihr den Fotoservice der Klinik in Anspruch zu nehmen?

Aus Erfahrung dazu folgendes:

Wägt gut ab, ob ihr euch auf den Fotodienstleister verlassen wollt, oder ob ihr euch – wie vielleicht zuletzt für Hochzeits- oder Paarfotos – einen Fotografen eures Vertrauens suchen möchtet.

Was in der Klinik manchmal als kostenloser Service daher kommt hat meist mehrere Haken und wenn du am Ende überhaupt digitale Aufnahmen in der Hand halten möchtest, bist du schnell bei Kosten von um die 200.- EURO oder mehr.

Viele Kliniken arbeiten hierbei mit großen Dienstleistungsketten zusammen, die auf kurz-ausgebildete Hobbyfotografen setzen. Da kannst du Glück haben… oder dich dann in der Entscheidungszwickmühle sehen: diese Fotos von deinem Baby oder gar keine.

Bei den Fotografen für Baby- und Neugeborenenfotografie vor Ort gibt es Angebote im Studio oder zu Hause – aber immer ganz in Ruhe. Der Stil erstreckt sich von natürlich bis künstlerisch.

Am besten ihr fragt nach einem persönlichen Kennenlerngespräch und den preislichen Modalitäten direkt bei eurem Wunsch-Fotografen.

8. Träger

Eines der in meinen Augen wunderbarsten Geschenke für die Neugeborenenperiode: eine Trageberatung.

Immer wieder durfte ich frische Papas in der Klinik dazu anleiten ihr Baby in ein Tragetuch einzubinden.

Und ich muss dir gestehen: ihr seht so toll aus mit umgebundenem Baby Tragen ist total praktisch und dein Baby ist bei dir gut aufgehoben und erhält ALLES außer Nahrung in diesem Moment.

Als Papa, der seine Frau auch bei der Versorgung seines Babys vollwertig unterstützten möchte ist meiner Ansicht nach das Tragen eines der MUSS-Komponenten 😀 (auch wenn ich da zugebe total voreingenommen zu sein)

9. Ober-Masseur

Egal, ob dein Baby gerade in den Armen deiner Frau eingeschlafen ist, oder ihr gerade beide “frei” seid … nutz den Moment für eine wohltuende Massage.

Durch die ungewohnte Haltung beim Stillen, die deine Frau jetzt so häufig einnimmt kann es sein, dass ihre Schultern verspannt sind.

Wenn deine Frau das Stillen noch Probleme bereitet kann eine die Oxytocin-Ausschüttung fördernde Rückenmassage helfen.

Oder einfach nur eine entspannende Fussmassage, wenn etwas anderes gerade nicht möglich ist.

So kannst du mit einem wohltuenden Massageöl für wirkliche Entspannung bei deiner Frau sorgen.

10. Besuchsorganisator

Erstmals oder auch zu Hause – es wird sich weiterer Besuch ankündigen, der sich mit euch über die Geburt eures Kindes freuen möchte.

Optimal ist es, wenn ihr schon vorab besprochen habt, wie ihr dennoch dem Stress, den Besuch auch auslösen kann, aus dem Weg geht.

  • Gibt es ein “Besuchszimmer” und einen “Rückzugsort”?
  • Wie viele Besucher kommen gleichzeitig und pro Tag?
  • Wie viele Stunden Besuchszeit schafft ihr maximal, ohne dass sich Stress breit macht?
  • Wie kurzfristig könnt ihr absagen, wenn es einfach gerade nicht passt?
  • Wie können sich eure Besucher praktisch einbringen und euch den Alltag erleichtern.

Geschenke wie “Mithilfe” oder eine vollwertige, mitgebrachte Mahlzeit sind in manchen Familien längst üblich. Anderorts gilt noch der verbreitete Grundsatz, dass die frische Familie der Gastgeber wäre – ein sehr fragwürdiger Ansatz.

Mit der Organisation der Besuche kannst du vorab schon viel Leid ersparen – aber auch ganz aktuell, wenn es mal “brennt”. Da ist Durchsetzungskraft ein hohes Gut!

11. Lieferdienst

Im Wochenbett werden (wie übrigens allgemein) mindestens 3 Mahlzeiten empfohlen.

Mindestens eine davon soll eine warme Mahlzeit sein.

Tu euch etwas Gutes und mach einen Vorab-Lieferservice-Check oder finde heraus wo du hochwertige Mahlzeiten zum mitnehmen bekommen kannst.

Je nachdem wo ihr wohnt kann es sein, dass sich Lieferdienste schwer finden lassen oder die Qualität der Nahrung der Lieferdienste höchst fragwürdig ist. Wenn du ein wenig um die Ecke denkst und eine kurze Anfahrt in Kauf nimmst kannst du eine gute Restaurantmahlzeit auf dem Rückweg vom Einkaufen gleich mit einsammeln.

12. Waschmann

Wie ihr euch die Hausarbeit aktuell zu Hause teilt ist völlig ok – ihr habt euch da so eingerichtet, wie es für euch stimmig ist.

Im Wochenbett mutiert ziemlich viel davon zu deiner Aufgabe.

Falls du dafür noch nicht fit bist, schreib dir eine Übersicht darüber, welche Kleidungsstücke bei euch mit welcher Temperatur und welchen Waschmitteln gewaschen werden.

Sei konzentriert, wenn du ungeübt bist mit dem Gerät – es ist wirklich kein Spaß, wenn eine gesamte Ladung Wäsche eingeht, wegen falscher Einstellungen. Das gleiche gilt übrigens natürlich für einen Trockner.

13. Koch

Du kannst nicht kochen?

Ok. Du schraubst und bastelst? Du kannst die Uhr lesen? Du kannst lesen?

Ich bin mir sicher, dass du es schaffst ab und an ein Gericht auf den Tisch zu stellen. Such dir die Hilfe die du brauchst.

Buche einen Kochkurs für werdende Väter (ich musste bei meiner Recherche feststellen, dass es hier echt eine Marktlücke gibt! Dass ich das noch erleben darf) oder nimm an einem Thermomix-Abend für Männer teil … vielleicht kannst du es dir damit eher vorstellen, deine Familie gesund und unkompliziert zu bekochen.

14. Kinderarzt-Terminator

Abhängig davon, wie schnell ihr nach der Geburt wieder zu Hause seid (meint Stunden oder Tage), wird die zweite Vorsorgeuntersuchung bei eurem Baby noch in der Klinik durchgeführt oder bei eurem zukünftigen (Kinder-)Arzt.

Vorab könnt ihr klären, ob die sogenannte U2-Untersuchung auch als Hausbesuch durchgeführt werden kann.

Die 3. Vorsorgeuntersuchung 4-6 Wochen nach der Geburt findet in jedem Fall in der Praxis statt.

Kümmer’ dich hier am besten um einen Termin, bei dem du dabei sein kannst, falls es etwas zu besprechen gäbe. Da hören 4 Erwachsene Ohren immer mehr, als wenn deine Frau da alleine hin muss. Außerdem ist es einfach gut für dich auch dieses Setting kennenzulernen.

15. Leckereien-Herbeischaffer

Da deine Frau am Anfang auch alles erst einmal lernen muss, wird sie vielleicht das Gefühl haben, dass die Tage nur so vorbei fliegen.

Dabei passiert es ganz leicht, dass hier und da eine Mahlzeit unter den Tisch fällt.

Die Energie die deine Frau dringend braucht leider auch.

Gesunde Leckereien, hochwertige Fruchtsäfte und energiereiche Snacks können da Leckereien sein, die zwischen den Mahlzeiten helfen bei Kräften zu bleiben.

16. Personal Operator

Wie gesagt – alle Welt freut sich mit euch. Auch ihr freut euch, dass sich die Welt mit euch freut …

Alles brennt auf die ersten Daten, Fakten und Fotos. Eine vorgefertigte nette eMail kann gleich auch eure Vorstellung zu Telefon- und Besuchszeiten beinhalten.

Wenn das Telefon klingelt ist es jederzeit dein gutes Recht zu behaupten, dass es gerade nicht möglich sei, dass du das Telefon weiterreichst, aber gerne Grüße ausrichtest.

Klar – manchmal braucht man da auch mehr Fingerspitzengefühl. Aber du kennst deine Frau, du kennst euer persönliches Umfeld. Und mal ganz ehrlich: die sich Mitfreuenden wollen ja auch nicht zur Last fallen – sie sehen einfach nicht ob es gerade passt oder nicht.

So bist du für alle Seiten ein Gewinn!

17. Naher-Distanzierer

Wenn eure Hebamme kommt, kann es sein, dass die Situation für dich eine ganz komische wird. Gerade in den ersten Tagen, in denen du möglichst urlaubsbedingt die Zeit mit deiner Frau zu Hause teilen kannst.

Da gilt es die richtige Mischung aus Nähe und Distanz zu finden.

Du darfst dein Interesse zeigen, teilhaben und du darfst dich zurückziehen, wenn es dir zu viel wird oder du schon eine Weile dabei warst.

Du darfst die Hebamme, die euch betreut, natürlich auch einmal etwas unter 4 Augen fragen!

Unsere Hebamme hat sich immer tierisch gefreut, wenn mein Mann sie mit einer Tasse warmem Tee (die Tage wurden gerade schon etwas trüber) begrüßt hat. Das hat ihren Besuch bei uns immer zu etwas heimeligem gemacht.

18. Putz-Fee

Feen sind Fabelwesen, die sowohl weiblich als auch männlich sein können. Da ich dich nicht zum Putz-Teufel machen will, der unglaublich viel Unruhe ins Wochenbett bringen würde, hab ich die Fee gewählt.

Schau einfach, dass euer Zuhause euer beidem Ordnungs- und Reinheitssinn entspricht, so dass deine Frau wirklich schafft die Füße einmal still zu halten.

Darüber hinaus: Mach auch mal Pause und genieß auch du das Wochenbett.

19. Baby-Kuschler

Egal ob nackig wie zu Beginn, oder einfach so. Nutz die Zeiten nach dem Stillen ruhig so oft wie möglich zum Kuscheln. Du wirst sehen, die Zeit dafür ist so kurz.

Etwas anderes als Körpernähe kann ein so kleines Baby kaum teilen.

Erste bewusste Blicke oder ein Lächeln erntest du vielleicht erst viel, viel später.

20. Taschentuch-Anreicher

Wenn euer Baby geboren ist, ist alles im Umschwung.

Die neue Situation, die neue Herausforderung, aber auch die Umstellung der Hormone.

Es kann sein, dass deine Frau gewaltige Gefühlsschankungen und -ausbrüche ertragen muss.

Dass sie verzweifelt ist. Weint.

Reich ihr einfach ein Taschentuch und sei da für sie. Auch wenn es für sie gerade keine Lösung gibt.

21. Burgherr Felsenfest

Lass sie wissen, dass du für sie da bist. Ihr Felsen in der Brandung.

22. Sorgen-Ohr

Nimm dir die Zeit wirklich hinzuhören. Ihr könnt die Sorgen die euch bewegen teilen.

Natürlich kommt auch irgendwann einmal der Punkt, wo ihr mal Lösungen finden wollt – aber zu allererst gilt: zuhören!

23. Auszeit-Schenker

Ob mit dem Tragen, dem Kuscheln oder einfach so.

Schenk deiner Frau ab und an auch eine Auszeit, wenn sie das möchte.

Es wird ganz individuell sein, was deine Frau in dieser Zeit braucht. Eine halbe Stunde, um ein Buch zu lesen, ein Bad oder eine ganz entspannte Dusche zu nehmen.

Das ist vielleicht in den ersten Tagen gar nicht das wichtigste … aber nach ein paar Wochen und sicher abhängig davon, wie sehr sie die meiste Zeit in Beschlag von eurem Baby ist, kann das sehr wichtig sein für deine Frau.

24. Bedürfniswahrnehmer

Nicht immer ist es ganz offensichtlich, was deine Frau im Wochenbett braucht.

Manchmal hilft es mehr zu beobachten. In anderen Situaitonen hilft es nachzufragen, was ihr jetzt wirklich helfen würde.

25. Bremser

Ist deine Frau vom Typ her sehr aktiv? Dann kann es sein, dass du sie wirklich noch ienmal bremsen kannst.

Das Wochenbett heißt nicht umsonst so.

26. Aktivator

Aber auch eine leichte (!) Aktivität tut irgendwann wieder gut.

Das bedeutet aber nicht, dass sie Aufgaben wahrnehmen soll. Eher dass ihr eine kleine Runde um den Häuserblock geht mit eurem Baby.

Wann dafür der perfekte Zeitpunkt ist bestimmt ihr.

Vielleicht fällt deiner Frau schon früh die Decke auf den Kopf, ohne dass sie es bemerkt hat – aber du an ihrer Stimmung.

Vielleicht vergehen auch erst einmal 3 Wochen, an denen ihr euch eingeigelt habt, wie in einer Wochenbetthöhle.

27. Herr-der-Rituale

Ich finde es immer sehr schade, wenn man die Teilhabe des Papas an der Babyversorgung recht abwertend auf das “Wickeln” schiebt.

Wenn du entscheidest den Windelwechsel häufig und völlig selbstständig zu übernehmen, ist das einer der Pflegebereiche die natürlich dazu gehören.

Irgendwann wirst du vermutlich aber auch (wieder) deiner Berufstätigkeit nachgehen.

So kannst du überlegen, ob du eine Wickelzeit des Tages zu eurem Papa-Baby-Ritual werden lässt. Oder sogar zwei.

Du kannst dir einen schönen Ablauf einfallen lassen, um mit deinem Baby morgens den Tag zu begrüßen, während deine Frau noch ein paar Minuten in Ruhe aufwachen kann – wenn sie vielleicht schon nicht in Ruhe schlafen konnte.

Oder ein Abendritual? Mit Wickeln, umziehen und dazwischen einer schönen Babymassage?

So hast du exclusive Zeiten mit deinem Baby und durch die Ritualisierung erhöht ihr zudem den Wert noch einmal.

28. Bader

Heute werden Babys viel seltener gebadet, als früher. Man weiß, dass die Haut einen so häufigen, ausgiebigen Wasser- und Seifenkontakt überhaupt nicht braucht.

Ein wöchentliches Bad reicht meist völlig aus.

Auch dieses könnt ihr so organisieren, dass ihr das Bad entweder gemeinsam einnehmt und die große Wanne nutzt, oder du das Baden deines Babys so übernimmst.

Überlegt euch, wie ihr alles vorbereiten wollt, um ein entspanntes Erlebnis daraus werden zu lassen.

29. Laster-Ableger

Die Geburt deines ersten Babys (und jedes weiteren) ist ein einschneidender Wendepunkt in deinem Leben.

Ideal um lieb-gewordene Gewohnheiten und alte Laster zu überdenken.

Gibt es Dinge, die an der Zeit sind abgelegt zu werden? Laster die ein Streitpunkt zwischen euch sind? Die deiner Gesundheit wenig Gutes tun? Oder die deine Partnerin ständig daran erinnern, dass sie mit dem Stillen jetzt die Verantwortung für die gesunde Lebensweise von zwei Menschen hat?

30. Frischluft-Fanatiker

Wie viele frisch-geborene Elternteile wirst du vielleicht zu Beginn Angst haben, dass es deinem Baby schnell zu kalt wird.

Doch frische Luft ist in Wochenbett-Räumen ein wahrer Segen. Packe deine zwei Liebsten warm unter eine Decke, damit sie “zug-fest” sind und power einige Male pro Tag frische Luft durch alle Räume.

Kurz und knackig.

31. Spaziergang-Initiator

Nach einiger Zeit des Genießens und Lummelns kommt die Zeit in der unbedingt wieder mehr Aktivität in den Kreislauf kommen muss.

Regelmäßige Spaziergänge in der Natur und an der frischen Luft tun euch allen gemeinsam gut und verbessern jede Stimmungslage.

32. Problem-Mit-Aussitzer

Manchmal kommt es – ganz unvorhergesehen – doch zu Problemen. Manchmal schleichen die sich schon in den ersten Tagen ein.

Zum Beispiel mit dem Stillen. Oder wenn der Kinderarzt noch nicht absolute Zufriedenheit äußert mit der Entwicklung deines Babys.

Dann heißt es: Infos und kompetente Beratung bzw. Hilfe herbeischaffen und das Problem gemeinsam bewältigen. Das ist akut und sofort nicht immer einfach – bringt langfristig aber mehr Erfolg als vorschnelle Entscheidungen.

33. Freiraum-Schaffer

Auch frische Mütter verspüren gelegentlich irgendwann wieder den Wunsch sich mit mehr als zu wechselnden Windeln zu beschäftigen.

Steht für deine Frau vielleicht eine interessante Kurz-Fortbildung im Raum?

Unterstütze sie doch, indem du einige deiner wertvollen Urlaubstage einsetzt und sie und euer Baby begleitest. So kann deine Frau, obwohl sie eurem Kind die Zeit des Stillens schenkt, weiter am beruflichen Leben teilhaben und sich auch dort weiterentwickeln.

Du siehst…

Auch wenn ich hier vieles einzeln aufgedröselt habe – schaust du genau hin und ein wenig hinter die Fassade der einzeln aufgezählten Beispiele merkst du: es geht darum, dass du deiner Frau und eurem Baby Achtsamkeit entgegen bringst.

Deine Frau, die in den nächsten Wochen und Monaten häufig die Bedürfnisse eures Babys voranstellen wird, braucht dich als wichtigstes Back-up. Wenn es euch geht wie vielen anderen Familien wird sie dafür nur dich haben.

Diese innere Haltung der aktiven Teilhabe bringt dich nah dran an deine Partnerin und euer Baby. Mit dir schließt sich dieser kleine innere Kreis.

Eure Beziehung wie sie jetzt ist wird sich verändern. Ihr werdet vom Paar zur Familie. Da gehörst du als wichtiges Stammpersonal dazu.

Was denkst du? Was wird dir leicht und was wird dir schwer fallen in deiner neuen Rolle als Papa?

Schreib mir gern in den Kommentaren – findest du ich verlange in diesem Artikel zu viel?

Bis bald,
~Tabea

Bildquelle (abgerufen und bearbeitet am 22.04.2015):
“Nuevas aficiones” by Andrés Nieto Porras – flickr, lizensiert unter CC BY 2.0

 

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • 2KindChaos sagt:

    Hey Tabea, ein super Artikel den ich auch gleich in meinen Lieblings empfehlen werde! Mir gefällt auch wie du es den Männern hier schmackhaft machst, die Allround Organisatoren zu werden 😉 es ist so unglaublich wichtig, dass die Papas in dieser sensiblen Zeit einspringen und ein wenig das Kommando übernehmen… 😉 Liebe Grüße, Frida

  • Johnny sagt:

    Bei all den Möglichkeiten sollte man überlegen, ob Papasein nicht doch ein Ausbildungsberuf ist? 😉

    Schöne Liste, hätte ich sie aber zu Gesicht bekommen, bevor ich Vater geworden bin, hätte ich es wohl mit der Angst zu tun bekommen.. Uff, so viele Rollen.. viele davon übernimmt man zum Glück automatisch, sobald man mittemang ist. Die Liste wäre ein schöner “Papa-Kalender” geworden. Jeden Tag eine Rolle, oder so.

    LG,
    Johnny

    • Tabea Laue sagt:

      Hey Jonny,

      danke für deinen Kommentar.

      Frischen Mamis habe ich tatsächlich schon oft – in den ersten Tagen mit Schweiß, Frust und Tränen – gefragt, ob sie ähnliches schon einmal in der Ausbildung zb. erlebt haben.

      Denn als Erstlingseltern – und wieso sollte es dem Papa da anders gehen – ist ja echt alles neu und neben den schönen Dingen auch vieles dabei, was erst einmal nicht sofort flutscht und daher frustriert.

      Etwas was du schreibst finde ich besonders wichtig: vieles übernimmt man automatisch. Aus Liebe. Weil es völlig selbstverständlich ist.

      Deine Idee für den Papa-Kalender geb ich gern an dich weiter 😀 … von Papas an Papas zur Geburt.

      Bis bald, ~Tabea

  • Conny Fendler sagt:

    Hallo liebe Tabea, vielen herzlichen Dank für die ehrlichen Worte und den Input. Der Artikel wurde gleich an meine bessere Hälfte weitergeleitet :-). Bringt die Sache offen und ehrlich auf den Punkt. Super!
    Viele liebe Grüße, Conny

  • Kay sagt:

    Super Blog. Besten Dank fuer diesen netten Beitrag