Stillprobleme
Kommentare 9

Schmerzen beim Stillen – 4 furchtbar törichte Reaktionen

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Hast du es vorab erwartet? Dass das Stillen Schmerzen bereiten wird?

Oder kamen sie plötzlich und überraschend? Sogar erst nach Wochen oder Monaten?

Sehr viele Frauen erleben in den ersten Tagen nach der Geburt Schmerzen beim Stillen.

Die Auslöser sind ebenso vielseitig, wie die passgenau zugeschnittenen Lösungen. Doch im Alltag neigen wir dazu erst einmal eine Hinhaltetaktik zu fahren.

Nicht nur als Betroffene – nein – auch das Fachpersonal!

Die Alternative: aufhören. Klar. Babynahrung ist ja jederzeit im Laden erhältlich.

Wie du mit den Schmerzen umgehst, ist alleine deine Entscheidung. Klar. Ebenso der Zeitpunkt zu dem du dich entscheidest dir kompetente Hilfe zu holen.

Doch ich möchte dir ganz klar zeigen, warum diese 4 Reaktionen bei Schmerzen während dem Stillen alles andere als sinnvoll sind.

1. törichte Reaktion: Mit dem Stillen aufhören

Es ist ganz sicher maßgeblich abhängig davon, ob du bereits schmerzfrei gestillt hast oder ob du von Anfang an Schmerzen beim Stillen hattest.

In allen Fällen ist es so:

Je länger die Schmerzen beim Stillen anhalten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du die Schnauze voll hast. Oder verzweifelt aufgibst.

Vor allem wenn dir scheinbar niemand helfen kann.

Nun ist es ganz häufig so, dass die Stillausbildung von Fachpersonal eher oberflächlich stattgefunden hat. Damit einher geht, dass die Situationsanalyse dann nicht ausreichend ist, um den Auslöser für die Schmerzen zu finden.

Natürlich habe auch ich schon Mamas begleitet, bei denen die Schmerzen bereits zu lange und zu heftig waren.

Und: Natürlich habe ich in einer solchen Situation vollstes Verständnis, wenn das Maß übergelaufen ist. Keine Kraft mehr vorhanden ist, um eine akzeptable und schöne Stillsituation zu rehabilitieren.

Eben aus diesem Grund ist es wichtig, dich frühzeitig um adäquate Hilfe zu kümmern!

Das Stillen aufgrund von Schmerzen frühzeitig zu beenden bedeutet langfristig nichts anderes, als dass dein Baby eine Nahrung erhalten wird, die deutlich anders zusammengesetzt ist, als die Natur es für seinen kleinen und rasant wachsenden Körper vorgesehen hat.

2. törichte Reaktion: Mit Schmerzen Stillen

Wenn beim Stillen Schmerzen im Spiel sind, können diese das Stillen schwer machen. Die Hormone die beim Schmerz-Stress ausgeschüttet werden, behindern deinen Milchfluss.

Es wird für dein Baby schwieriger sein, seinen Hunger zu Stillen.

Unter Umständen reagiert es darauf, indem es selbst noch nachdrücklicher saugen wird. Was wiederum zu Verletzungen führen kann.

Ganz plötzlich seid ihr dann gefangen in einem Schmerzstrudel aus dem der Ausstieg anstrengend ist.

Je später der Ausstieg aus der Schmerzspirale stattfindet, desto mehr kostet er.

  • Mehr Zeit.
  • Mehr Geld.
  • Mehr Geduld.
  • Mehr Schmerzen.

Schmerzen sind immer ein Warnsignal.

Egal ob sie während dem Stillen auftreten. Oder zwischen den Mahlzeiten.

Unabhängig davon, ob du sie stechend, pochend, drückend, brennend oder anders beschreiben würdest.

3. törichte Reaktion: Mit zusammengebissenen Zähnen stillen

Wir Frauen wir gewöhnen uns ja an allerlei Herausforderungen.

Wir sind zäh.

Du glaubst gar nicht, wie viele Frauen ich schon kennengelernt habe, die über viele Wochen mit Schmerzen gestillt haben.

Es ist eine Wahnsinns-Leistung!

Aber: Das ist schlichtweg unnötig.

Du bekommst keinen Orden verliehen, weil du dich durchgebissen hast … na klar – du kannst es auf ewig der Welt vorhalten, wie toll du dich überwunden hast.

Ist das wirklich dein Ziel gerade!?

So lange du die Zähne zusammenbeisst kannst du nur hoffen, dass die Ursache der Schmerzen tatsächlich die eine ist, welche von selbst vorüber geht.

Vielleicht unterliegst du dabei einfach dem Irrglauben die Schmerzen gingen von selbst vorbei.

In der Beratung beobachte ich allerdings eher, dass die Schmerzen selbst zu einem angsterfüllten Anlegeverhalten führen. Das eigene Herz und die Hoffnung hängen an Notnägeln wie dem Schnuller, der die Dauer zur nächsten Mahlzeit verlängern soll oder dem Fläschchen, welches eine Zwischenmahlzeit ersetzt.

Das sind weitere Einflussfaktoren, die das Gleichgewicht eurer Stillbeziehung massiv stören – vor allem, wenn ihr bereits eine schmerzerfüllte Stillbeziehung führt.

4. törichte Reaktion: Mit der Erwartung leben es ginge von selbst vorbei

Das große Missverständnis ist die Erwartung, die vielleicht in dich gesät wurde.

Natürlich gibt es Still-Situationen, in denen sich Schmerzen mit der Zeit und einiger Übung wie von selbst auflösen.

Dann war der Auslöser des Schmerzes meist ein ungeschicktes Saugmuster deines Babys und dein Baby hat von selbst und ohne Anleitung gelernt es richtig zu machen.

Prima.

Glückwunsch an alle, die das erlebt haben und auf eine anschließend glücklich verlaufende Stillzeit blicken können.

Das Problem an dieser Haltung ist, dass du

  • Schmerzen aushältst, die eine klare Ursache haben, welche mit ein bisschen Anleitung leicht behoben werden kann – ohne langes Abwarten & Aushalten
  • Schmerzen aushältst, die unter Umständen doch eine Ursache haben, die nicht von selbst vorüber geht
  • Schmerzen aushältst, die Verletzungen hinterlassen und somit die Eintrittspforte für Keime öffnen, die dir weitere Komplikationen mit weiteren Schmerzen bescheren

Ein Teufelskreis, aus dem es wiederum schwieriger wird auszusteigen.

Fazit: Was du tun kannst, wenn dir das Stillen Schmerzen bereitet

Zu Beginn der Stillzeit erleben viele Frauen Schmerzen beim Stillen.

 

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Die Schmerzen beim Stillen gehören zu den häufigsten Gründen, die Entscheidung für ein frühzeitiges, ungewolltes Abstillen zu treffen.

Mit der richtigen Begleitung ist das aber nicht notwendig.

Du musst die Schmerzen genauso wenig aushalten!

Das ist echt nicht dein Job!

Milchspendereflex & Milchbildung werden ohne Schmerzen viel besser funktionieren können. Es ist also mehr also sinnvoll der Ursache für die Schmerzen beim Stillen auf den Grund zu gehen.

Finde heraus, was dich plagt. Selbst oder mit Hilfe. Und dann lass dich unterstützten damit

  • die Schmerzen unmittelbar weniger werden
  • du das Stillen genießen kannst
  • die Heilung endlich adäquat verlaufen kann
  • ihr JETZT mit der schönen Stillzeit beginnen könnt

Es ist manchmal zu spät Hilfe zu holen … weil deine Kraft-Reserven für den Umweg einfach nicht mehr ausreichen … es ist niemals zu früh.

Und, noch viel wichtiger: Schmerzen beim Stillen zu haben sind nicht deine Schuld die du wie auch immer geartet ausbaden musst.

Sie haben nahezu immer einen konkreten Grund, den es zu finden und zu beheben gilt.

Meld dich bei mir für ein *kostenfreies* Kennenlerngespräch und ich sag dir, wie ich dir helfen kann, damit du in 3 Wochen zurückblicken kannst und endlich das Stillen genießen kannst.

Alles Liebe und bis bald,
~Tabea

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Tabea Laue | Stillen, Schlafen, Mama-Sein
  • Wiebke sagt:

    Hallo Tabea,

    ich wünschte, ich hätte deinen Artikel vor 8 Monaten gelesen … Leider haben meine beiden Hebammen mir den Eindruck vermittelt, es wäre normal, die ersten Wochen mit offenen Brustwarzen rumzulaufen. Irgendwann habe ich dann vermehrt gelesen, dass das wohl nicht so ist.

    Mich würde interessieren, ob es tatsächlich funktioniert: Stillen in der Anfangszeit, ohne dass es zu offenen Wunden kommt? Und wenn ein wenig Schmerz dazu gehört? Ab wann ist es zuviel?

    Will fürs nächste Kind vorsorgen 🙂

    • Liebe Wiebke,

      sobald zum Schmerz Verletzungen dazu kommen ist es ganz deutlich, dass etwas schief läuft.

      Ansonsten die die Frage nach der “Schmerzdosis die in Ordnung” geht gar nicht so leicht zu beantworten. Deshalb würde ich immer empfehlen auf Ursachenforschung zu gehen. Das Problem ist ja wirklich, dass egal wie “arg” der Schmerz objektiv ist: Der empfundene Schmerz verändert einfach euren Stillbeginn, er erschwert ihn. Nicht nur durch den Schmerz selbst, sondern auch durch die Beeinträchtigung unseres Hormonsystems.

      Daher ist mein Apell wirklich
      1. Schmerz unmittelbar verringern
      2. Ursache finden und beheben

      Vorsorgen kannst du beim 2. Kind, indem du in der nächsten Schwangerschaft nochmal genau hinschaust. Mit einem Stillvorbereitungskurs oder einer individuellen Beratung. Auch zur Aufarbeitung dessen, was du da zu Beginn erlebt hast. Grad in dieser zweiten Still-Beginn-Situation brauchst du dann nicht, dass du Flash-Backs bekommst, wenn du rund um die Geburt in dieser besonderen Situation bist.

      Alles Liebe für dich.

      • Wiebke sagt:

        Danke Tabea!
        Vor allem für deine deutliche Antwort, dass Verletzungen eben nicht sein müssen!

        Ich merke, dass ich mich ärgere, dass ich damals nur einen mitleidigem Blick bekommen habe – und ein “da muss jede Frau durch”. Nur zu dieser Zeit selbst noch auf die Suche zu gehen, ob es da nicht noch eine andere Lösung gibt – na, da war ich zu beschäftigt 😉

        Mir war auch nicht klar, dass es Stillvorbereitungskurse gibt 🙂

        Ich war in der Vorbereitungszeit durch die regulären Hebammentermine und dem Geburtsvorbereitungskurs nicht besonders zufrieden. Da hat mir viel gefehlt. Tatsächlich habe ich mich dann auf die Geburt auf meine Weise vorbereitet – und dadurch eine schöne, entspannte Geburt gehabt!

        Ich denke, ich werde mich auf mein nächstes Baby nochmal ganz anders vorbereiten – und vielleicht hören wir dann ja voneinander! 🙂

        In der Zwischenzeit lese ich hier mal mit – stillen ist immer noch aktuell! Mir gefällt dein Ansatz mit dem “selbstbestimmte Entscheidungen treffen und vertrauenswürdige Begleiter wählen”!

  • Petra sagt:

    Ja es gibt sie- intakte Brustwarzen- von Anfang an! Mit guter Vorbereitung, guter Hebammenhilfe und ein bisschen Erfahrung gelingt dies!
    Ich habs geschafft 🙂
    Hört auch ein bisschen auf euer Bauchgefühl und auf das Mama-Instinkt-Gefühl 🙂 – ihr lieben 🙂

    • Wiebke sagt:

      Ja, das mit dem Bauchgefühl ist so eine Sache … das reicht dann eben nicht! Dazu braucht es dann auch noch jemanden, der kompetent ist. Mir geht es ja eben darum, NICHT allein damit zu sein.

      Du schreibst ja auch, dass du eine Hilfe hattest. Ich finde es eben schwierig, sich zusätzlich zur absolut neuen Situation und trotz zweier Hebammen dann noch weiter umzuschauen. Im Netz habe ich damals nichts hilfreiches gefunden, was über Allgemeinplätze hinaus ging.

    • Eine Mischung aus Instinkt und Hilfe ist echt wichtig … und ja natürlich – eine gute Hebamme ist GOLD wert!